Drogenprozess: Zwei von neun Verdächtigen verurteilt
Die beiden unbescholtenen Männer haben sich vor dem Schöffensenat umfassend geständig gezeigt. Sie waren jeweils 14 Tage in Untersuchungshaft. Der 18-Jährige wurde wegen 890 Gramm Marihuana und Drogen-Eigenkonsums schuldig gesprochen, der 21-Jährige wegen 1.150 Gramm Marihuana, fünf Gramm Speed und ein Gramm Kokain. „Die beiden Urteile sind rechtskräftig“, teilte Gerichtssprecher Peter Egger mit. Das Verfahren gegen die übrigen sieben Angeklagten wird Donnerstag fortgesetzt.
Später Getötete war Mitglied der Clique
Die mutmaßlichen Drogenhändler und Abnehmer kommen vorwiegend aus dem Gastgewerbe - ihre Bekannte, die getötete 20-Jährige aus Zell am See (Pinzgau), soll Teil der Clique gewesen sein. Auch die 20-Jährige selbst wäre Mittwoch vor Gericht gestanden.
Die junge Frau soll unter anderem in ihrer Wohnung Drogenabnehmer empfangen haben - unterstützt von ihrem Ex-Freund, einem 21-jährigen Türken. Er soll Kundschaft empfangen haben, wenn die junge Zellerin nicht zuhause war - und auch über ihr Telefon Drogengeschäfte abgewickelt haben, so die Staatsanwaltschaft.
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Angeklagte von Mord-Verdächtigen ausgeschlossen
Der Türke hatte sich, wenige Tage bevor die 20-Jährige im Mehrparteienhaus in der Einödsiedlung in Zell am See erschossen worden war, von ihr getrennt. Darunter leide er heute noch, so sein Anwalt. Vom Kreis der Mordverdächtigen ist der 21-Jährige ausgeschlossen - ein 17-jähriger Pinzgauer hatte die Tat ja im Jänner gestanden - mehr dazu in: Zell am See: Verdächtiger gesteht Bluttat (salzburg.ORF.at; 11.1.2019).
Für den Drogenhandel muss sich der Ex-Freund der Zellerin aber verantworten - so wie sieben weitere Männer: Ein Tscheche, zwei Salzburger, ein Deutscher, ein Bosnier, ein litauischer Staatsbürger und ein Kroate sowie eine junge Deutsche. Sie alle sollen in unterschiedlicher Tatbeteiligung ebenso Marihuana und Speed verkauft haben. Die Taten geben die neun teils mehrfach vorbestraften Angeklagten größtenteils zu.
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Mordfall Zell: Warten auf weiteres Gutachten
Wie es im Mordfall um die junge Zellerin weitergeht, bleibt abzuwarten - jener 17-jährige Pinzgauer der die Tat gestanden hatte, ist ja am Dienstag von einer Neuropsychiaterin für zurechnungsfähig befunden worden. Für einen 18 Jahre alten mutmaßlichen Beitragstäter ist ein solches Gutachten noch ausständig - mehr dazu in: Mordfall Zell: Verdächtiger war zurechnungsfähig (salzburg.ORF.at; 19.3.2019).