Hüttenwirt-Tod: „Ehefrau war stark betrunken“

Weitere Details sind im Fall des getöteten Promi-Wirts der Lisa Alm in Flachau (Pongau) bekannt geworden. Die wegen Mordverdachtes verhaftete Ehefrau sei zum Tatzeitpunkt „stark alkoholisiert gewesen“, behauptet ihr Anwalt. Die Staatsanwaltschaft sieht das anders.

„Sie hatte 2,4 Promille Alkohol im Blut“, sagte Verteidiger Kurt Jelinek am Montag über seine Mandantin. Ob bzw. wie stark auch der 57-jährige Wirt alkoholisiert war, das ist nach seinen Angaben noch nicht bekannt. „Das Ergebnis der toxikologischen Untersuchung steht noch aus“, so der Anwalt. Auf jeden Fall sei in der Hosentasche des Mannes Kokain gefunden worden. Seine Mandantin bekenne sich weiterhin nicht schuldig.

Die gebürtige Rumänin ist 30 Jahre alt. Sie hatte in ihrer Einvernahme am Samstag ausgesagt, zum Tatzeitpunkt ein Küchenmesser in der Hand gehabt zu haben. Es sei zu einem Handgemenge mit ihrem Gatten und zur Stichverletzung gekommen. Sie stelle jedoch in Abrede, mit Vorsatz gehandelt zu haben, sagt der Strafverteidiger.

Lisa Alm Mordermittlungen Flachau

ORF

Alpiner Gastronomie-Betrieb Lisa Alm - mit variablem Wintergarten

An Lungendurchstich verstorben

Laut vorläufigem Obduktionsergebnis dürfte der 57-Jährige an einem Lungendurchstich zwischen linker Achselhöhle und Brustwarze gestorben sein. Der Expertise zufolge sei zwar eine Selbstzufügung des Stiches „nicht absolut auszuschließen“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Marcus Neher. Aber „eine Fremd-Beibringung des Stiches ist laut Gerichtsmedizin die viel wahrscheinlichere Variante.“

Die Verletzung in diesem Bereich würde nicht mit den Angaben der Frau zusammenpassen, dass es ein tragischer Unfall gewesen sei.

Heftiger Streit bei Party

Der Szene-Wirt war am Sonntag 3. März unter zunächst nicht geklärten Umständen in der Küche seines Betriebs ums Leben gekommen. Ein Mitarbeiter dürfte ihn kurz nach Mitternacht mit einem Küchenmesser in der Brust leblos am Boden liegend aufgefunden haben. Nachdem die Staatsanwaltschaft den Fall zunächst auch als möglichen Suizid behandelt hatte, hat sich im Zuge der Obduktion der Verdacht eines Fremdverschuldens erhärtet. Am Freitag wurde ein Haftbefehl gegen die Ehefrau erlassen. Als sie davon erfuhr, stellte sie sich noch am selben Abend der Polizei.

Vor seinem Tod soll sich der 57-Jährige während einer Party auf der Hütte heftig mit seiner Gattin gestritten haben. Das Paar hatte erst im Mai 2017 geheiratet. Die Skihütte des Wirts, der zudem ein Hotel und ein Chalet betreibt, zog in der Vergangenheit zahlreiche Prominente aus Österreich und Deutschland an.

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