Erste Seenot-Rettung mit Drohne

Auf dem Zeller See wurde Dienstag - vermutlich als Premiere in Europa - der Versuch unternommen, mit einer Drohne eine ins Eis eingebrochene Person zu retten. Die Übung fand auf Initiative der Messe IONICA statt, die im Juni stattfindet.

Die Übungsannahme ist ein lebensgefährliches Szenario, wenn die Testperson keine Schutzkleidung tragen würde. Sie bricht auf vermeintlich tragfähigem Eis ein und kommt ohne fremde Hilfe in dem - nach ein paar Minuten tödlichen - Eiswasser nicht mehr ans Ufer.

Surfbrett wird zur Verunglückten gebracht

In Zell am See haben Dienstag die Wasserretter des Samariterbundes ein mögliches Zukunftsszenario simuliert. Helfer lassen eine Drohne aufsteigen, bringen damit ein Surfbrett zum Eisloch und ziehen ein Mitglied der Wasserrettung aus dem Zeller See.

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Wenn man - so wie bei dieser Übung - einen Neoprenanzug trägt, dann lässt sich diese Situation gut simulieren, sagt Magdalena Gliber von der Wasserrettung Zell am See: „Es ist voll lustig gewesen. Cool. Ich habe überhaupt keinen Gedanken gehabt, dass da etwas passiert.“

Film bei Fachmesse im Juni in Zell

Veranstaltet wird die Übung im Auftrag der Messe IONICA, bei der die Drohnenbergung im Sommer im Film gezeigt werden wird - als Vision für die Zukunft. Bis Drohnenbergungen eine Realität sein können, müssen noch rechtliche Fragen geklärt werden, sagt Projektleiter Sebastian Vitzthum von der Messe IONICA: “Es geht um Fluggenehmigungen von Austro Control. Es müssen die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit da mit anderen Flugteilnehmern nichts passieren kann.“

„Drohne selbst nicht so teuer“

Kein schwieriges Thema seien die Anschaffungskosten, so Vitzthum: „Ich glaube, dass man in Zukunft auch autonom fliegen kann. Die Drohne selbst ist nicht so teuer. Die kostet 30.000 bis 40.000 Euro. Bis zur Serienreife dauert es noch ein wenig. Aber von den Kosten her ist es überschaubar.

Ehrenamtler sehen viele Potenziale

Bei der ehrenamtlichen Zeller Wasserrettung hofft man fest auf die neue Unterstützung aus der Luft, wie Einsatzleiter Michael Kling schildert: „Man muss noch technische Dinge klären. 24 Stunden tägliche und sieben Tage die Woche müsste so etwas einsatzbereit sein. Aber das ist eben eine Zukunftsmusik. Wenn wir nicht heute schauen, was morgen möglich ist, dann wären wir wahrscheinlich noch immer mit dem Pferdefuhrwerk unterwegs.“

Nachahmung nicht empfohlen, See gesperrt

Das Steuern der Drohne scheint jedenfalls das geringste Problem zu sein, wie David Zander erzählt, Drohnenentwickler und Betreiber: „Die Schwierigkeit liegt darin, dass man Abstände einhält und nicht über Personen drüberfliegt. Es ist eigentlich moderat.“

Aktuell wird dringend davor gewarnt auf Hilfe, sich solche Hilfe aus der Luft zu erhoffen. Dass Eis in Zell ist nicht tragfähig. Und der See ist - von Übungen der Wasserrettung abgesehen - für Ausflüge aufs Eis behördlich gesperrt.

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Wann kommt Serienreife?
Spätwinterlicher TV-Bericht aus Zell am See über diesen exklusiven Einsatz einer Drohne als Seenot-Rettungsgerät

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