B-Führerschein: Fahrschüler immer älter

Salzburgs Fahrschulen beobachten, dass Führerschein-Neulinge zunehmend älter werden. Kurse werden mittlerweile erst dann absolviert, wenn der Schein familiär oder beruflich notwendig wird.

Noch in den 1990er Jahren galt der B-Führerschein als Eintritt ins Erwachsenenleben. So gut wie jeder Jugendliche hatte ihn mit der Volljährigkeit in der Hand. Salzburger Fahrschulen melden aber jetzt, dass sich dieser Trend verschoben hat. Junge Leute lassen sich immer mehr Zeit mit der Fahrerlaubnis.

Führerschein mit 18 Jahren: Nur mehr 60 Prozent

Noch vor zehn Jahren hatte nahezu jeder Jugendliche mit der Volljährigkeit den B-Führerschein in der Hand. Heute sind es nur mehr 60 Prozent. „Ursachen dafür sind, dass gerade im urbanen Bereich die Leute auch die Möglichkeit haben mit dem Fahrrad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Die Notwendigkeit den Führerschein gleich mit 18 zu machen ist nicht gegeben“, sagte der Salzburger Fahrschulinhaber Willi Koch.

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Führerschein-Neulinge werden älter
Salzburgs Fahrschulen beobachten, dass sich junge Leute immer mehr Zeit mit der Fahrerlaubnis lassen.

Führerschein: Früher Visitenkarte und Statussymbol

Vor allem im städtischen Bereich besuchen zahlreiche junge Leute laut Wirtschaftskammer erst mit Mitte 20 eine Fahrschule. Eine der Ursachen dafür ist das bessere Angebot im öffentlichen Verkehr und der Ausbau der Radwege. Früher war ein Führerschein auch ein Ausweis dafür, dass man gesund war, durchschnittlich intelligent und erwachsen. Eine zweite Sache ist, dass das Statussymbol Auto, als Vergrößerung des Ich, nicht mehr unbedingt notwendig ist, weil man sich mit anderen Mitteln größer machen kann", schilderte Fahrschulinhaber Georg Lämmerhofer.

Die Statistik der Führerschein-Neulinge in Salzburg zeigt, spätestens mit Vollendung des 30. Lebensjahres haben dann doch so gut wie alle eine Lenkberechtigung für das Auto erworben. Der B-Führerschein kostet rund 1.400 Euro inklusive der 18 gesetzlich vorgeschriebenen Fahrstunden. Der Großteil der Fahrschülerinnen und Fahrschüler benötigt allerdings mehr Praxiseinheiten.