Rauriser Literaturpreis für Philipp Weiss

Der Wiener Philipp Weiss wird im März für seinen Debütroman mit dem Rauriser Literaturpreis ausgezeichnet. Das teilt der für Kultur ressortzuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne) am Dienstag mit.

Der mit 8.000 Euro dotierte Literaturpreis geht heuer an das mehr als 1.000 Seiten umfassende Werk „Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen“. Er werde sich sehr anstrengen müssen, um mit dem Werk des Preisträgers fertig zu werden, scherzte Schellhorn. Die Jury begründet ihre Entscheidung als „ganz außergewöhnliches Debüt und ein gewichtiges Statement aktueller Literatur“. Ihr Ziel ist es, auf neue Stimmen in der deutschsprachigen Literatur aufmerksam zu machen.

Offiziell verliehen wird der Rauriser Literaturpreis erst Ende März zum Auftakt der 49. Rauriser Literaturtage. Weiss’ Buch besteht eigentlich aus fünf Büchern, die sich in einem Schuber befinden. Als „Roman-Monster“ wurde das Werk bereits bezeichnet und als „Größenwahn auf höchstem Niveau“. Der Rauriser Literaturpreis ist daher auch nicht der erste Preis, den der Mittdreißiger für sein exzessives Werk erhält - Ein schillernder Preisträger zur Eröffnung der heurigen Rauriser Literaturtage ist also garantiert.

Philipp Weiss

Helmut Lackinger

Philipp Weiss

„Who is Who“ der Gegenwartsliteratur zu Gast

Zu Gast im Pinzgau sind heuer auch Autoren wie der aktuelle österreichische Buchpreisträger Daniel Wisser, die deutsche Autorin Susanne Fritz oder auch der Salzburger Karl-Markus Gauß, der in Rauris sein neues Buch vorstellen wird. Die 49. Rauriser Literaturtage finden von 27. bis 31. März statt.

Der mit 4.000 Euro dotierte Förderpreis, der dieses Jahr unter dem Motto „Neubeginn“ steht, geht an die gebürtige Salzburgerin Katherina Braschel für ihren Text „Das gute Bild“, den die Jury anerkennend als „ein Stück Literatur mit Widerhaken“ bezeichnet. Sie bringe „ihr Anliegen souverän auf den Punkt: das, was unter der Oberfläche unseres Zusammenlebens schwelt, gefährliche Verschiebungen im Alltag angesichts einer vermeintlichen Bedrohung der privaten Sicherheit und Ordnung also, sichtbar zu machen“, so ein Auszug aus der Begründung der Jury.

„Geschichten über Generationen“

Das große Thema der Rauriser Literaturtage lautet heuer „Auf.Brüche“. Manfred Mittermayer, der gemeinsam mit Ines Schütz die Literaturtage leitet, begründete die Wahl damit, dass es gut den Zeitgeist der aktuellen Literaturszene abbilde und von großer gesellschaftlicher Relevanz sei. „Die größte Herausforderung in unserer Situation ist die Migration. Aber der Aufbruch hat natürlich auch positive Seiten, nämlich sich zu öffnen. Wir haben uns bei den Autoren umgesehen und festgestellt, dass das ein ganz großes Thema ist. Es geht dabei nicht nur um unsere Zeit, sondern auch um Geschichten über Generationen“, so der Intendant weiter.

Den Auftakt am 28. März machen Petra Nagenkögel, Verena Mermer und Vladimir Vertlib auf der Heimalm, bei denen vor allem geografische Unruhen ein großes Thema sind. Am Freitagabend gibt es Lesungen und Gespräche mit Peggy Mädler, Nana Ekvtimishvili und Daniel Wisser. Bei der Lyrik Matinee am 30. März stellen Tom Schulz und Ales Steger ihre neuesten Werke vor, die auch erst im März erscheinen werden. Besonders freue sich der Intendant auf ein Gespräch mit dem Salzburger Karl-Markus Gauss, der vor allem über seine Einflüsse berichten wird und am Samstagabend auch noch einmal bei einer Lesung auftritt.

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