Bahntunnel Pass Lueg: Mehr Druck auf Bund

Eine katastrophensichere Zugverbindung über den Pass Lueg zwischen Golling (Tennengau) und Bischofshofen (Pongau) würde 450 Millionen Euro kosten. Weil ein Bahntunnel bisher daran gescheitert ist, will der Landtag nun den Druck auf die Bundesregierung und die ÖBB erhöhen.

Das Schneechaos der vergangenen Wochen hat im Salzburger Landtag zu seltener Einigkeit geführt: Der Bahntunnel beim Pass Lueg müsse jetzt möglichst rasch realisiert werden, denn derzeit ist ein Baubeginn ja frühestens für 2030 geplant. „Unsere Verantwortungsträger müssen versuchen in Wien bei den Entscheidungsträgern massiv zu intervenieren und Druck zu machen. Viel mehr können wir wahrscheinlich nicht machen“, sagt NEOS-Klubobmann, Josef Egger.

„Was die Schieneninfrastruktur anbelangt, ist natürlich die ÖBB bzw. das Infrastrukturministerium gefordert, dass da etwas weitergeht, aber ich bin mir sicher, dass wir das gemeinsam lösen können. Es hat ja auch der Bund ein Interesse, dass da etwas weitergeht“, sagt Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP). Es geht bei dem Projekt nicht nur um eine lawinensichere Verbindung innerhalb des Bundeslandes. Auch Murenabgänge und ein Hochwasser wie 2013 hatten immer wieder für Probleme und Zugunterbrechungen gesorgt.

Pass Lueg

ORF

Schneeräumpflug der ÖBB am Pass Lueg

Grüne: Vorleistung des Landes vorstellbar

Um das Bahntunnelprojekt zu beschleunigen, können sich die Grünen vorstellen, auch Geld aus Salzburg beizusteuern: „Vielleicht könnte das Land mit Planungskosten in Vorschuss gehen? Das muss man sich überlegen, ob wir in Vorleistung gehen, ob wir irgendetwas dazu tun können, dass das schneller ausgebaut wird“, sagt Landtagsabgeordneter Josef Scheinast (Grüne). Die heimische Wirtschaft fordert den Bahntunnel durch den Pass Lueg schon seit Jahren. Spanplattenerzeuger Kaindl transportiert etwa viele Güter auf der Bahn zwischen seinen Werken in Annaberg-Lungötz (Tennengau) und Wals-Siezenheim (Flachgau).

Pass Lueg

ORF

Eisenbahnbrücke am Pass Lueg bei Hochwasser

Schienenersatzverkehr „keine Dauerlösung“

Seit Jahren würde nichts passieren, schimpfte am Mittwoch die SPÖ: „Da hätte es mehr an politischem Druck bzw. politischer Schubkraft der ÖVP-Verkehrsreferenten auch bedurft, dass man Druck ausübt und etwas weitergeht“, sagt Landtagsabgeordnete Sabine Klausner (SPÖ). Landtagsabgeordneter Hermann Stöllner (FPÖ) kontert: „Minister Hofer (FPÖ) ist jetzt ungefähr ein Jahr im Amt, davor hat es zehn Jahre SPÖ-Verkehrsminister gegeben. Die haben nichts zustande gebracht und jetzt kann man auch von Minister Hofer keine Wunder erwarten“, sagt Stöllner. Schienenersatzverkehr ist für die Politik im Fall künftiger Lawinensperren am Pass Lueg jedenfalls keine Dauerlösung. Gut vier Stunden Fahrtzeit für die Strecke Salzburg - Bad Hofgastein seien eindeutig zu viel.

Tunnel Pass Lueg: Mehr Druck auf Regierung

Der Eisenbahntunnel durch den Pass Lueg würde eine sichere Verbindung zwischen dem Süden Salzburgs und dem Zentralraum garantieren. Die Planungen sind relativ weit, es fehlt allerdings am Geld.

Links: