Mozartwoche: Die ganze Stadt als Bühne

Es ist die erste Mozartwoche, die Bühnenstar Rolando Villazon als künstlerischer Leiter konzipiert hat.Mehr als 60 Aufführungen an verschiedensten Bühnen und Schauplätzen sind geplant. Es wird ausschließlich Musik von Mozart zu erleben sein.

Mexikanisches Temperament wird heuer erstmals die Mozartwoche prägen: Die Stiftung Mozarteum hat Rolando Villazon zum Intendanten der Mozartwoche gemacht. Auf dem Programm steht viel mehr als Oper und Konzerte, nämlich zum Beispiel auch Kabarett und Ballett und Pantomime. Mozarts Geist ist diesen Tagen allgegenwärtig- Davon ist Rolando Villazon überzeugt.

Für die Vorbereitungen der Mozartwoche verwandelt sich das Mozarteum in eine kreative Koordinations- und Schalzentrale. Rolando Villazon agiert hier als überzeugter Team- Player. Schließlich gibt es ein gemeinsames Ziel: „Das Ziel ist, die Seele von Mozart zu den Leuten zu bringen. Es ist viel Arbeit, aber es macht Spass! Manchmal sitze ich bis zwei Uhr nachts über Programmen, Budget und Korrekturen“.

Mozart- Kabarett, Brieflesungen, Mozart- Menu

Für den 27. Jänner, den Geburtstag des Komponisten, hat er sich deshalb etwas besonderes überlegt. Zusammen mit Los Mariachis Negros wird er an verschiedenen öffentlichen Plätzen Salzburgs auftreten und wie in seiner Heimat Mexiko feiern. Zu den ausgefalleneren Veranstaltungen gehören in diesem Jahr außerdem ein Mozart-Kabarett, Brieflesungen und ein kulinarischer Abend mit Speisen wie zu Mozarts Zeiten, den Starkoch Alfons Schubeck gestalten wird. Villazon selbst wird außerdem einige Künstlergespräche führen.

Kommenden Donnerstag ist Startschuss für Villazons erste Mozartwoche. Rolando Villazon ist die Mozartstadt in diesen Vorbereitungstagen richtiggehend ans Herz gewachsen: „Ich liebe die Straßen, die Kunst, die Mozart-Museen, die Restaurants, die Berge. Meine Seele jubiliert wenn ich herkomme“.

Laser simuliert unterirdische Pyramide

Besonders aufwändig waren die Vorbereitungen für „Thamos. König in Ägypten“. Ein nahezu vergessenes Werk des 17-jährigen Mozart. Die katalanische Gruppe La Fura dels Baus inszeniert Mozarts Theatermusik in der Felsenreitschule als Zeitreise ins Jahr 3.000 v. Chr. Bass Rene Pape übernimmt die Rolle des Vaters des Titelhelden, der von Nutthaporn Thammathi gesungen wird.

Die Inszenierungen der Katalanen sind als „bildgewaltige Theatererlebnisse“ bekannt. In der Felsenreitschule soll per Laserprojektion eine unterirdische Pyramide simuliert werden, die dem Publikum den Eindruck vermitteln soll, dass es sich unter der Erde befindet. Die weibliche Titelpartie übernimmt die Sopranistin Fatma Said. Unterstützt werden die Solisten vom Salzburger Bachchor, der die Chorpassagen, für das Werk KV 345 des damals erst 17-jährigen Mozarts übernimmt.

Zweites großes Thema: Chormusik

Chor, das ist neben Mozart das zweite große Thema bei der Mozartwoche 2019. Gleich beim Eröffnungskonzert wird der Chor der Wiener Staatsoper unter der Leitung von Riccardo Minasi sein Debüt beim Festival geben. Als beliebte Stammgäste sind auch dieses Jahr wieder die Wiener Philharmoniker mit den Dirigenten Adam Fischer und Andres Orozco-Estrada vertreten. Auf der Gästeliste von Rolando Villazon finden sich auch aus solistischer Sicht einige große Namen der Klassikszene. Cecilia Bartoli gibt zusammen mit Andras Schiff ein Arienkonzert.

Wie Villazon schon bei der Präsentation seines ersten Mozartwochenprogramms betonte, soll den szenischen Produktionen in seiner Amtszeit mehr Platz eingeräumt werden. So ist 2019 auch eine Ballettgala programmiert, die die neue Zusammenarbeit der Mozartwoche mit dem Salzburger Landestheater eröffnet. Die Neuproduktion im Salzburger Landestheater ist eine Symbiose aus Mozarts Werken und eigens choreografierten Performances des Leiters des Balletts des Landestheaters Reginaldo Oliveira.

Links:

• Rolando Villazón und seine Liebe zu Mozart (salzburg.ORF.at; 17.01.2019)
• Mozart-Noten interaktiv verfügbar (salzburg.ORF.at; 14.12.2018)
  Mozarteum: Pläne für Umbau präsentiert (salzburg.ORF.at; 22.10.2018)