Fachhochschulen fordern mehr Geld vom Bund

Die Fachhochschulen in Österreich bräuchten 100 Millionen Euro jährlich mehr vom Bund um die Ausbildungsziele zu erreichen. Das sagt der Salzburger FH-Geschäftsführer, der die Finanzierung der FHs im Vergleich zu den Universitäten stark benachteiligt sieht.

Die Fachhochschule in Puch (Tennengau) weist Erfolgszahlen vor: Erstmals mehr als 3.000 Studierende, 30 Studiengänge, schon 9.500 Absolventen, die statistisch gesehen binnen sechs Monaten einen Arbeitsplatz bekommen. Und doch ist FH-Geschäftsführer und Dachverbandschef aller 21 Fachhochschulen, Raimund Ribitsch, nicht zufrieden wenn es um die Förderungen vom Bund geht.

Derzeit 330 Millionen Euro für 21 Fachhochschulen

Denn die Wirtschaft brauche nicht die vom Bund angestrebten 330 zusätzlichen Studienplätze, sondern 1.200 mehr: „Der Ausdruck einer Wertschätzung und einer Erwartungshaltung im FH-Sektor wären zusätzliche 100 Millionen Euro. Wir haben jetzt 330 Million Euro an Bundesförderungen. Wenn die Bundesregierung sagt, dass die Studienplätze deutlich ausgebaut, die Pro Kopf Förderung erhöht und die Forschung nachhaltig finanziert werden soll, dann geht sich das mit zusätzlichen 100 Millionen Euro pro Jahr aus“, sagt Ribitsch.

Campusgebäude der Fachhochschule Salzburg in Puch Urstein

Fachhochschule Salzburg/Neumayr

Die FH in Puch - eine von 21 Fachhochschulen in Österreich

„Nachteil gegenüber Universitäten“

Finanziell sieht Ribitsch auch einen deutlichen Nachteil gegenüber den Universitäten. Diese würden nicht so praxisnahe ausbilden und bekämen 1,3 Milliarden Euro mehr. An der Fachhochschule Puch müsse man mangels Förderungen und Studienplätzen viele Studierende ablehnen: „Konkret sind es jährlich etwa 2.000 Bewerberinnen oder Bewerber, die zwar geeignet sind, für die wir aber keine Studienplätze haben,“ sagt FH-Geschäftsführer Ribitsch.

Trotzdem will man in Puch in den nächsten zehn Jahren die Studierendenzahl von 3.000 auf 4.000 hochschrauben - mehr dazu in: Erstmals mehr als 3.000 FH-Studenten (salzburg.ORF.at; 6.10.2018)