AUA-Zentralisierung: Bedauern, Protest

Dass die Austrian Airlines (AUA) ihre Stützpunkte in Salzburg und anderen Landeshauptstädten auflassen will, löst bei der Gewerkschaft Proteste aus. Auch die Salzburger Airport-Führung bedauert den Schritt, kann ihn aber verstehen.

Gegenüber dem ORF betonte Flughafen-Sprecher Alexander Klaus Donnerstagvormittag, dass das Auflösen der AUA-Basis in Salzburg für den Flughafen „sehr bedauerlich“ sei. Allerdings könne die Flughafenführung den „schweren Schritt“ der AUA-Führung angesichts des harten Wettbewerbs am Drehkreuz Wien-Schwechat verstehen. . Auch der Aufsichtsratsvorsitzende und Landehauptmannstellvertreter Christian Stöckl bedauert, dass das österreichische Unternehmen künftig nicht mehr in den Bundesländern vertreten sein will. Er hofft aber, dass das Flugangebot erhalten bleibe.

Unklar, wie es mit Flügen ab Salzburg weitergeht

Für Salzburg sei wichtig, dass das Flugangebot nach Wien und zum Lufthansa-Drehkreuz Frankfurt am Main erhalten bleibe, ergänzte Klaus. Hier werden aber noch Gespräche mit der AUA bzw. mit Lufthansa/Eurowings notwendig sein, um Klarheit zu schaffen. Positiv sei allerdings, dass die AUA alte Dash-Turboprop-Maschinen durch moderne Airbus A320-Jets ersetzen wolle, so der Flughafensprecher - das bringe viel für den Passagierkomfort, aber auch die Umwelt.

Dash Turbopropmaschine der Austrian Airlines (AUA) auf dem Salzburger Flughafen

Salzburg Airport

Die AUA-Basis in Salzburg soll aufgelöst werden, die Dash-Turboprop-Maschinen sollen Airbus-Jets weichen

Mitarbeiter „im Regen stehen gelassen“

Laute Proteste kamen dagegen am Donnerstag die Gewerkschaft vida. Die Verlegung der dezentralen Crewbasis von Salzburg nach Wien sei eine Arbeitsplatzvernichtung, sagt der Geschäftsführer der Gewerkschaft Vida Thomas Berger: „Wir sehen das als Sauerei gegenüber qualifizierten, langjährigen Mitarbeitern. Man lässt sie in der Situation völlig darüber im Unklaren, ob diese Streichung des Salzburger Standortes Jobverlust bedeutet, oder künftige lange Anfahrszeiten zum Arbeitsplatz.“

Von der Schließung der Crewbasen seien österreichweit mehr als 210 AUA-Mitarbeiter in Salzburg, Graz, Linz, Innsbruck und Klagenfurt betroffen. In Salzburg sind es rund 40 Bordbedienstete. „Ich vermute, der Auftrag dazu kommt aus Deutschland aus der Lufthansa-Zentrale“, betonte vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit in einer Aussendung. Hebenstreit warnte vor einer „wirtschaftlichen Austrocknung und Standortschwächung der Regionen“ durch die Streichung von Verbindungen nach Europa und die Vernichtung von qualifizierten Arbeitsplätzen in den Ländern.

Zudem würden die betroffenen Mitarbeiter „im Regen stehen gelassen“, betonte Johannes Schwarcz-Breuer von der Gewerkschaft vida. „Die Beschäftigten wollen wissen, wie es mit ihren Arbeitsplätzen und ihrem Familienleben weitergehen wird. Das Schuldigbleiben all dieser Informationen zeigt auch die Herzlosigkeit gegenüber langjährigen und verdienten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“ Schwarcz-Breuer fordert einen Sozialplan. Die betroffenen Mitarbeiter seien am Donnerstag in Salzburg und an den anderen Standorten informiert worden, betonte dagegen die AUA-Führung.

Neue AUA-Strategie: Alles von Wien aus

Donnerstagvormittag hatte die AUA-Führung ihre neue Strategie veröffentlicht. Demnach sollen alle Flüge innerhalb Österreichs nur noch zentral von Wien-Schwechat aus durchgeführt werden. Alle anderen Verbindungen aus den Bundesländern ins Ausland sollen von der Lufthansa oder ihrer Tochter Germanwings übernommen werden - mehr dazu in AUA streicht Stellen in Bundesländern (wien.ORF.at; 17.1.2019)