Warnung vor illegaler Schneeentsorgung

Angesichts der aktuellen Schneemassen warnen die Bezirkshauptmannschaften jetzt davor, den Schnee illegal in Bächen und Flüssen zu entsorgen. Bei Verstößen drohen hohe Geldstrafen.

Hausbewohner, Hausbesitzer und Hausmeister stehen in diesem Extremwinter immer öfter vor dem Problem, wohin die Schneemassen entsorgt werden sollen. Die Flächen werden knapp, schildert Stefan Polletin, Geschäftsführer der Hausbetreuungsfirma Attensam, einer von rund 700 Schneeräumfirmen im Bundesland Salzburg.

„Wir haben das Problem, dass wir den Schnee eigentlich nur auf unseren Liegenschaften lagern dürfen. Da wird es natürlich irgendwann eng. Wir müssen dann den Abtransport des Schnees organisieren. Teilweise mieten wir dafür Flächen neben unseren Liegenschaften an, um dort Schnee abzulagern. Das ist für uns ein Riesenproblem, weil natürlich alle Parkplätze und Flächen auf den Liegenschaften vergeben sind. Und natürlich will Keiner, dass sein Parkplatz durch Schnee verstellt wird. Daher müssen wir ihn wirklich abtransportieren lassen und auf offiziellen Schneeablageflächen deponieren oder entsorgen lassen.“

Schnee wird aus Schaufel von Radlader gekippt

APA/Hans Klaus Techt

Experten warnen davor, Schnee illegal in Flüsse oder Bäche zu entsorgen

Bei Verstößen drohen Strafen bis zu 36.000 Euro

Immer wieder wird beobachtet, dass Bewohner oder Firmenmitarbeiter Schnee mit Schaufeln oder sogar Baggern in die Gewässer kippen. Das ist gefährlich und schadet der Umwelt. Schnee in Flüsse oder Bäche zu schieben oder zu kippen, sei eine ganz schlechte Idee und könne teuer werden, warnt die Leiterin der Gruppe Umwelt und Forst in der Bezirkshauptmannschaft Salzburg Land, Karin Rainer-Wenger.

„Das ist verboten, weil damit große Umweltgefährdungen einhergehen. Es kann zu Verschmutzungen des Gewässers führen, vor allem aber behindert es den Abfluss. Dann kann es im Falle von Hochwasser zu großräumigen Überflutungen in Siedlungsgebieten kommen. Zusammenfassend kann man sagen: Das ist umweltschädigend, sehr gefährlich und kann laut Wasserrechtgesetz auch mit Strafen bis zu 36.000 Euro geahndet werden“, sagt Rainer-Wenger.

Auch Gefahr für Kraftwerke

Schnee in Flüssen oder Bächen kann darüber hinaus auch für Kraftwerke gefährlich sein. Im Pongau mussten Bundesheerpioniere sogar schon einmal sprengen, um eine Verklausung durch Eisstau zu verhindern.

Peter Obermüller, ORF Salzburg

Schneebilder-Galerie

13. Jänner 2018

Links: