Lawinengefahr: Ärger über „Unbelehrbare“

Die große Lawinengefahr auf Salzburgs Bergen stoße bei vielen Skitourengehern, Snowboardern und Variantenfahrern auf taube Ohren, kritisieren Bergretter. Sie ersuchen Gäste und Einheimische um mehr Vorsicht und Zurückhaltung, wenn es so gefährlich ist.

Salzburgs Bergretter hatten am Wochenende alle Hände voll zu tun. Bei Zell am See-Thumersbach (Pinzgau) musste ein Skitourengeher aus einer Lawine geholt werden. In Leogang (Pinzgau), Zell am See oder auch Werfenweng (Pongau) mussten Snowboarder bzw. Freeride-Skifahrer aus misslicher Lage und gefährlichen Gräben gerettet werden.

Gerhard Kremser Bergrettung Bad Gastein Bergretter Bezirksleiter Pongau

ORF

Kremser, Vizechef der Bergrettung im Bezirk Pongau

In all diesen Fällen waren Such- und Rettungseinsätze die Folge, die bei dieser Wetter- und Schneelage auch für Einsatzkräfte lebensgefährlich sein können. Deshalb kritisiert Gerhard Kremser, stellvertretender Bezirksleiter der Bergrettung im Pongau, gegenüber dem ORF die „Unbelehrbaren“. Viele Wintersportler würden nicht auf Warnungen des Lawinenwarndienstes hören und die Lageberichte ignorieren: „Die Einsatzaktivität ist bei uns derzeit mehr als besorgniserregend. Täglich erreichen uns mehrere Notrufe - vor allem in Pinzgau und Pongau. Tourengeher und Variantenfahrer brauchen nun oft unsere Hilfe. Allerdings muss man dazusagen, dass viele Gäste aus dem Ausland die Warnungen gar nicht zu Gesicht bekommen oder hören.“

„Plan- und orientierungslos“

Diese Einsätze seinen deshalb nötig, „weil die Wintersportler zum Teil plan- und orientierungslos den gesicherten Skiraum verlassen und dort dann Lawinen auslösen. Unsere Einsätze werden immer gefährlicher, aufwändiger, dadurch auch länger. Das hat man zum Beispiel am Samstag in Werfenweng gesehen, wo die Retter während der Bergung noch von anderen Variantenfahrern gefährdet worden sind“, so der stellvertretende Pongauer ÖBRD-Bezirksleiter Kremser.

Skitourengeher bei umgestürztem Baum auf dem Gaisberg in der Stadt Salzburg

ORS/Hans Kerschbaum

Trotz Sperren und großer Lawinengefahr schwärmtem am Wochenende viele Sportler aus - hier auf dem Gaisberg bei der Stadt Salzburg

Die Salzburger Bergrettung wolle „eindringlich noch einmal darauf hinweisen, dass man derzeit - bis sich die Lage entspannt hat - auf keinen Fall Skitouren oder Variantenfahrten unternimmt.“ Das gilt auch für die nächsten Tage. Die große Lawinengefahr wird sich nach Auskunft der Fachleute nicht so schnell entspannen.

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Viele Wintersportler würden die Gefahren ignorieren, sagen Salzburger Bergrettungsleute.

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