SALK-Mitarbeiter klagen über Arbeitsbelastung

Mitarbeiter der Salzburger Landeskliniken klagen über Stress, Zeitdruck und schwierige Patienten. Das hat eine aktuelle Studie der Arbeiterkammer ergeben. Personaleinsparungen führen demnach zur hohen Arbeitsbelastung. Die AK fordert Gegenmaßnahmen.

Nach zahlreichen Beschwerden der Belegschaft führte die Arbeiterkammer gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut IFES eine Mitarbeiterbefragung unter Pflege- und Verwaltungsangestellten durch. Am Freitag wurden die Ergebnisse präsentiert. Demnach klagen die Landeskliniken-Mitarbeiter über zu hohe Arbeitsbelastung, zu wenig Zeit für die Patienten und immer öfter sei das Personal auch mit Beschimpfungen durch Patienten konfrontiert.

AK: Mehr Beschwerden als in anderen Unternehmen

Knapp 6.000 Menschen arbeiten in den Landeskliniken - darunter Ärzte, Pfleger, Verwaltungspersonal oder auch Labormitarbeiter. Gut 1.000 von ihnen beteiligten sich auch an der Befragung. Fast zwei Drittel der Umfrage-TeilnehmerInnen klagen über Zeitdruck und Stress. Das ist laut AK dreimal so viel, wie bei den übrigen Salzburger Beschäftigten. Jeder Dritte bezeichnete sich als stark belastet. „Die Mitarbeiter arbeiten zwar grundsätzlich gerne und sind intrinsisch motiviert, sie bemerkten aber, dass die Arbeit mit den Patienten immer mehr beschnitten wird“, sagte Studienautor George Michenthaler vom Institut für empirische Sozialforschung (IFES).

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SALK: Mitarbeiter klagen über hohe Belastung
Mitarbeiter der Salzburger Landeskliniken klagen über Stress, Zeitdruck und schwierige Patienten. Die Arbeiterkammer fordert Gegenmaßnahmen von der Krankenhausleitung.

Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, mit der zur Verfügung stehenden Zeit für die Betreuung der Patienten nicht oder gar nicht zufrieden zu sein. Zudem steige auch die Arbeitsbelastung. Die Mitarbeiter machten in der Umfrage deutlich, dass sie Entlastung fordern.

60 Prozent der Befragten erlebten Übergriffe

Auch Übergriffe verbaler und körperlicher Natur wurden in der Studie thematisiert. 60 Prozent der Befragten waren schon von verbaler, 15 Prozent von Tätlichkeiten und Handgreiflichkeiten betroffen. Elf Prozent meldeten verbale sexuelle Belästigungen, bei zwei Prozent kam es zu sexuellen Übergriffen. Die Täter waren laut Umfrage hauptsächlich Patienten, nur selten Vorgesetzte oder Kollegen. Zudem klagte ein Viertel der befragten Mitarbeiter über Psychoterror, Mobbing und Stalking. In diesem Fall ging der Großteil der Fälle von Kollegen aus. „Wir müssen uns angesichts der Ergebnisse überlegen, mit wie viel mehr an Personal ich dafür sorgen kann, dass die Jungen nicht ausbrennen und die Alten bis zur Pension gesund im System bleiben“, sagte der Präsident der AK-Salzburg, Peter Eder.

Die Landeskliniken unterstützten die AK-Umfrage nicht. Die Krankenhausleitung betonte am Freitag, dass die Ergebnisse der Befragung ernst genommen werden und man um Verbesserungen bemüht sei.