Wirte setzen auf „Zuckerl“ für Mitarbeiter

Mitbenützung von Wellnessbereichen und Fitnessräumen, schönere Quartiere und jetzt sogar eine Skihütte mit einem Ruhetag - auf der Suche nach Mitarbeitern setzen Wirte und Hoteliers auf immer mehr „Zuckerl“. Die Personalsituation ist knapp.

Mehrere hundert offene Stellen für Köche, Kellner und Rezeptionisten gibt es zu bzw. knapp vor Saisonstart noch im Land Salzburg. Viele Tourismusbetriebe sind noch auf der Suche, um ihre letzten Lücken im Personal zu füllen. Hoteliers und Gastronomen müssen sich jetzt nicht nur mehr um die Gäste bemühen, sondern auch um ihre Mitarbeiter.

Bürglalm bei Dienten im Schnee

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Die Bürglalm bei Dienten macht in dieser Saison wöchentlich einen Ruhetag - zur Erholung der Mitarbeiter

„Brauchen Phasen, wo wir uns erholen können“

Damit die Lebensqualität wieder steigt, führt jetzt erstmals eine Skihütte einen Ruhetag ein - die Bürglalm bei Dienten (Pinzgau). Hüttenwirtin Gabi Bürgler ist überzeugt: „Für unsere Mitarbeiter, für uns und vor allem für unsere Jugend ist das wichtig. Wir haben so eine Freude an unseren Betrieben - und die müssen wir uns erhalten. Und dazu brauchen wir einfach Phasen, wo wir uns selber einfach erholen können.“

Im Hotel der Familie Storch in Obertauern (Pongau/Lungau) läuft der Betrieb schon seit letztem Wochenende. 26 Mitarbeiter kümmern sich dort um die Gäste. Die Personalsuche dauerte bis kurz vor dem Aufsperren, schildert Hotelier Josef Storch: „Wir haben sehr viele junge Mitarbeiter. Wir sehen immer mehr: Der Ausgleich Freizeit und Beruf spielt eine immer größere Rolle. Das heißt: Wir arbeiten an Programmen, dass die Mitarbeiter die Wellnessbereiche besuchen, dass sie unser tolles Skigebiet nutzen können und dass das alles in einer guten Balance ist.“

Junge Frauen im Dirndl polieren in Hotelküche das Besteck

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Die Mitarbeitersuche in den Hotels dauert oft bis zur letzten Minute

Gastgewerbe mit „Image aufpolieren“

Für viele Tourismusbetriebe wird die Suche nach Saisonmitarbeitern im schwieriger - das weiß auch der Gastronom Harald Scharfetter aus Obertauern: „Leider wird das Image vom Gastgewerbe und Hotellerie immer wieder verzerrt, was ja oft falsch dargestellt wird und gar nicht so ist. Demnach ist es für viele nicht interessant, im Gastgewerbe zu arbeiten. Und das ist jetzt - glaube ich - momentan das Problem, an dem wir arbeiten müssen: Dass wir das Image in bisschen aufpolieren und schauen, dass wir gute Fachkräfte nachbekommen.“

Im Hotel der Familie Bergmüller in Wagrain (Pongau) laufen zurzeit noch die letzten Umbauarbeiten vor der Saisoneröffnung. Nicht nur die Gäste werden anspruchsvoller - sondern auch die Mitarbeiter, weiß Hotelier Erich Bergmüller: „Es kommt oft vor, dass ein Mitarbeiter kommt und nicht sagt ‚Was verdiene ich?‘, sondern ‚Kann ich die Unterkunft sehen?‘. Der schaut sich die Unterkunft an und sagt: Das gefällt mir oder nicht - und was ist sonst noch inkludiert. Bei uns können die Mitarbeiter teilweise auch noch den Wellnessbereich und den Fitnessraum benützen, wenn Abendessen ist. Wir kümmern uns sehr um unser Personal.“

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„Zuckerl“ sollen Personal locken

Beim Anwerben von Personal setzen immer mehr Tourismusbetriebe auf „Zuckerl“. Eine Skihütte macht jetzt sogar einen Ruhetag pro Woche.

In Zukunft werde es warscheinlich neben der Gästewerbung auch eine eigene Mitarbeiterwerbung geben müssen - davon gehen zumindest Gastro-Insider aus.

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