Asylwerber in Lehre von Abschiebung bedroht

Immer öfter werden Jugendliche, die Asylanträge gestellt haben und eine Lehre im Tourismus absolvieren, während ihrer Ausbildung abgeschoben. Das hat sich am Donnerstag bei der Lehrlingsbörse in Obertrum (Flachgau) gezeigt.

1.200 Lehrlinge aus dem gesamten Bundesland Salzburg absolvieren derzeit ihre Ausbildung im Tourismus in der Landesberufsschule in Obertrum. Jeder zehnte von ihnen hat Migrationshintergrund. Die Jugendlichen haben Asylanträge gestellt, werden aber laufend während der Ausbildung abgeschoben. Betroffen sind auch führende Hotels in Salzburg.

180 Schülerinnen und Schüler waren am Montag bei der Lehrlingsbörse in Obertrum, um Informationen über die Chancen im Tourismus zu erhalten. Sie sind 15 Jahre alt, besuchen polytechnische Schulen und würden dringend als Köche oder Kellner benötigt.

Hotel Brandlhof mit vier Lehrlingen betroffen

Thema bei dieser Lehrlingsbörse waren auch jene 150 Schüler mit Migrationshintergrund, die derzeit die Landesberufsschule in Obertrum besuchen. Sie kommen aus Afghanistan, aus Syrien oder aus dem Iran. Sie leisten gute Arbeit in ihren Berufen und werden in den Hotels und Restaurants im ganzen Land dringend gebraucht.

Betroffen ist beispielsweise das Hotel Brandlhof in Saalfelden, wo vier Lehrlinge negative Asylbescheide erhalten haben und von der Abschiebung bedroht sind. Dabei rücken jetzt in der Wirtschaft und somit auch im Tourismus die geburtenschwachen Jahrgänge nach.

Schulen starke Konkurrenz für Lehrlingsausbildung

Außerdem wollen viele Schulen ihre Klassen füllen. Dadurch entsteht eine starke Konkurrenz zur Lehrlingsausbildung. Die Tourismus-Betriebe sind auf gute Nachwuchs-Kräfte dringend angewiesen, sagt der Direktor der Landesberufsschule, Ernst Khom.

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