Tscheplanowa wird neue Buhlschaft

Valery Tscheplanowa, deutsche Schauspielerin, Musikerin und Tänzerin mit russischen Wurzeln, wird im kommenden Sommer an der Seite von Tobias Moretti die Buhlschaft im Salzburger „Jedermann“ spielen.

Das gab die Schauspielchefin der Festspiele, Bettina Hering, am Mittwoch in Salzburg bekannt. Tscheplanowa löst damit 2019 Stefanie Reinsperger in der Rolle der Buhlschaft ab. Sie ist Schauspielerin, Sängerin und auch ausgebildete Tänzerin mit einer schon langen Liste prominenter Engagements. Die neue Buhlschaft lebt nach Aufenthalten in Kiel und Dresden nun schon länger in der deutschen Hauptstadt.

Erste Auftritte in Salzburg im Sommer 2018

Die 38-Jährige wurde im Mai 2018 als neues Mitglied in die Sektion Darstellende Kunst der Berliner Akademie der Künste gewählt. Bei den Salzburger Festspielen 2018 hatte sie bei der Inszenierung des antiken Dramas „Die Perser“ das Publikum und viele Kritiker überzeugt. In der Produktion spielte sie gleich drei Frauenrollen.

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Als Abschluss einer Trilogie, in deren Zentrum der Mythos steht, legt Markus Hinterhäuser im kommenden Jahr, seinem dritten, das Programm der Salzburger Festspiele an. „Wie gehen wir mit unserem kulturellen Speicher um?“, diese Frage stehe im Zentrum gerade der großen Neuproduktionen im kommenden Jahr, so der Festspielintendant heute in Salzburg bei der Präsentation des Festspielprogramms 2019.

Auftakt mit Sellars und Currentzis

Zum Auftakt kehren bekannte Künstler aus Hinterhäusers Startjahr 2017 auf die Bühne zurück: Eröffnungsoper wird Mozarts „Idomeneo“ sein, die Regisseur Peter Sellars unter der musikalischen Leitung von Teodor Currentzis als politische Befragung unserer Zukunft und als eine Art „untergegangenes Atlantis" inszenieren wird.

Als Highlights im Opernbereich zeichnen sich „Orpheus in der Unterwelt“ unter Barrie Kosky, Giuseppe Verdis „Simon Boccanegra“ unter Andreas Kriegenburg und George Enescus „Oedipe“ in der Regie von Achim Freyer ab. Die „Salome“ aus dem Vorjahr feiert im Finale der Festspiele ein Dacapo - ein „organisatorisch kein einfaches Unterfangen“, so Hinterhäuser.

Markantes Theaterprogramm

Das Theaterprogramm verspricht Markantes: Thomas Ostermeier bringt Horvaths „Jugend ohne Gott“ heraus, und der neue slowenische Shootingstar Mateja Koleznik bringt Gorkis „Sommergäste“ auf die Bühne.

Der Ungar Kornel Mundruczo bekommt mit „Liliom“ erstmals eine Bühne in Salzburg bei den Festspielen. Theresia Walser wird mit ihrem Stück „Die Empörten“ im Landestheater eine Uraufführung auf die Bühne bringen.

1980 in der Sowjetunion geboren

Tscheplanowa, die mit vollem Namen Veronika Walerjewna Tscheplanowa heißt, kam im Frühling 1980 in Kasan in der früheren Sowjetunion auf die Welt. Ihre Mutter war Dolmetscherin, der Vater Mathematiker. Tscheplanowa wuchs bei ihrer Großmutter auf dem Land in einem kleinen Holzhaus auf. Ihre Mutter nahm sie oft mit, wenn sie beruflich unterwegs war - nach Frankreich und innerhalb der Sowjetunion.

Mit sieben Jahren kam Tscheplanowa zum ersten Mal nach Deutschland. In Kiel (Schleswig-Holstein) verbrachte sie den größten Teil ihrer Jugend. Kurz vor der Matura verließ sie das Gymnasium, ging nach Dresden, um an der Palucca-Schule Tanz zu studieren.

Nebenbei jobbte sie als Kellnerin, sang und gründete eine kleine Musikergruppe. Der Tanz als Ausdrucksform wurde ihr zu wenig. Sie erkannte, dass ihr die Sprache und die Bühne sehr wichtig sind. Es folgte der Beginn ihrer Karriere als Schauspielerin.

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Tscheplanowa wird neue Buhlschaft

Valery Tscheplanowa spielt im Sommer 2019 an der Seite von Tobias Moretti die Buhlschaft im Salzburger "Jedermann“.

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