Gaißau: Bundesforste fordern Bankgarantien ein

Auch heuer gibt es im Skigebiet Gaißau-Hintersee (Flachgau/Tennengau) Probleme: Die Bundesforste fordern vom chinesischen Mehrheitseigentümer vertraglich fixierte Bankgarantien ein - und schalteten die Finanzprokuratur ein.

Ob die Skilifte in Gaißau-Hintersee im kommenden Winter fahren, ist wieder einmal mehr als fraglich. Zwar sei zwischen Mai und Ende Oktober ein neuer Vertrag über die Nutzung der Bundesforste-Flächen für den Skibetrieb mit dem chinesischen 75-Prozent-Eigentümer Zhong Hui Wang ausverhandelt worden, sagt Erwin Stampfer, zuständiger Betriebsleiter der Bundesforste.

Stillstehender Sessellift in Gaißau Hintersee im Sommer bei Wolken

ORF

Die Bundesforste fordern Bankgarantien vom Haupteigentümer der Lifte in Gaißau-Hintersee

Doch dieser Vertrag werde jetzt nicht eingehalten, so Stampfer: „Wir verhandeln mit dem Geschäftsführer - das ist der Herr Wang als Mehrheitseigentümer selbst. Und wir haben einen Vertrag abgeschlossen. Und die vertraglichen Bedingungen hinsichtlich der Entgeltzahlungen und vor allem auch der Sicherstellungen wurden nicht bzw. nicht vollinhaltlich erfüllt.“

Keine Bankgarantien, Entgelte nur zum Teil bezahlt

Im Juli 2017 hatte der chinesische Vertragspartner den Bundesforsten in Abtenau (Tennengau) einen persönlichen Besuch abgestattet. Damals gab wieder es Hoffnung auf eine funktionierende Zusammenarbeit. Doch diese Seifenblase sei zerplatzt, so Stampfer: „Konkret geht es darum, dass wir als Bundesforste in diesem Skigebiet ca. 30 Hektar Pistenflächen zur Verfügung stellen, für diese Pisten auch Entgelte verlangen, diese auch vertraglich vereinbart wurden, aber leider nicht entrichtet wurden.“

Die Entgelte „wurden teilweise nicht entrichtet, die Bankgarantien wurden zur Gänze nicht entrichtet und vorgelegt“, betont Stampfer.

Finanzprokuratur prüft jetzt rechtliche Schritte

Kein Liftbetrieb ohne finanzielle Sicherstellung, sagen jetzt die Bundesforste. Für sie als Grundbesitzer ist eine Bankgarantie Voraussetzung für jede Zusammenarbeit mit den Gaißauer Bergbahnen. Nachdem alle Zahlungs-Aufforderungen vom chinesischen Mehrheitseigentümer unbeantwortet geblieben seien, habe man sich zu rechtlichen Schritten entschlossen, so der Bundesforste-Betriebsleiter: „Wir haben uns jetzt entschieden, dass wir diesen Zustand nicht mehr länger akzeptieren können und haben diesen Fall unserer Rechtsvertretung - der Finanzprokuratur - übergeben. Die wird die nächsten Schritte prüfen.“

Allerdings hoffen die Bundesforste auf einen Rettungsanker für den Liftbetrieb - und sei es auch in letzter Minute.

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Gaißau-Hintersee: Neuerliche Probleme

Die Bundesforste fordern vom Eigentümer des Skigebiets Gaißau-Hintersee Bankgarantien ein und kündigen rechtliche Schritte an.

Zittern um Saisonstart auch in letzten Jahren

Bereits im Vorjahr und im Winter 2016/17 gab es Zittern um den Start des Skibetriebs in Gaißau-Hintersee. Mehr dazu in Gaißau: Erneut Zittern um Saisonstart (salzburg.ORF.at; 11.12.2017)