Neue Behandlung gegen Arthrose

Patienten, die unter Arthrose, der weltweit häufigsten Gelenkserkrankung, leiden, hoffen auf eine neue Behandlungsmethode. Das System „Rapid Recovery“ verspricht raschere Genesung mit weniger Schmerzen.

Arthrose ist die weltweit häufigste Gelenkserkrankung, in Österreich sind rund 80 Prozent aller über 60-Jährigen betroffen, vorwiegend an Hüfte und Knie. Das erfordert pro Jahr etwa 34.000 Operationen österreichweit, im Bundesland Salzburg sind es 2500.

Das neue Behandlungssystem mit der Bezeichnung „Rapid Recovery“ verspricht raschere Genesung mit weniger Schmerzen. Erreicht werden soll dies durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren.

450 Hüft- und Knieoperationen pro Jahr

450 Mal pro Jahr werden allein in der Orthopädie der Chirurgie West arthritische Hüft- und Kniegelenke gegen künstliche Gelenke ausgetauscht. Diese Eingriffe erfolgen mittlerweile minimalinvasiv und muskelschonend. Dazu kommen weitere Faktoren, die zur rascheren Genesung beitragen sollen, sagt Thomas Hofstädter, Chirurg an der Orthopädie im Salzburger Uni-Klinikum.

Knieoperation

ORF

450 Patienten werden pro Jahr an der Orthopädie der Chirurgie West an Knie oder Hüfte operiert

„Einerseits versuchen wir, sehr blutschonend zu operieren. Das heißt, wir geben gewisse Substanzen, die die Blutung während der Operation reduziert. Das führt zu einem deutlich angenehmeren Gefühl für den Patienten. Auf der anderen Seite spritzen wir kurz vor Operationsende ein Lokalanästhetikum ein, sodass die ersten 24 bis 48 Stunden, die früher immer der ‚Knackpunkt‘ bei einer Operation waren, jetzt für den Patienten deutlich besser auszuhalten sind“, erläutert Hofstädter.

Patienten können Krankenhaus früher verlassen

Das soll dem Patienten ermöglichen, bereits wenige Stunden nach der Operation aufzustehen, und zwar sowohl bei Hüft- als auch bei Knie-Eingriffen. Dieses System wird von der Uni-Klinik Innsbruck übernommen. „Wir wollen, dass der Patient sofort Vertrauen hat in sein Kniegelenk, und sieht, dass es stabil ist und er es gut bewegen kann“, betont Ralf Rosenberger, Kniechirurg an der Uni-Klinik Innsbruck.

Künstliches Kniegelenk

ORF

Arthritische Gelenke werden durch künstliche Gelenke ersetzt

Dies trägt dazu bei, dass Patienten das Krankenhaus auch rascher verlassen können. Früher blieb man durchschnittlich zehn bis zwölf Tage - Patient Wilhelm Schwarz geht hingegen schon am sechsten Tag mit einer neuen Hüfte nach Hause. „Ich hatte vom ersten Tag an bis jetzt keine Schmerzen. Am zweiten Tag bin ich schon aufgestanden, und ab dem dritten Tag habe ich bereits versucht, Stiegen zu steigen“, schildert Schwarz.

„Reha für die meisten lokal ambulant möglich“

Kürzere Aufenthalte im Spital bedeuten naturgemäß auch geringere Kosten. Dazu kommt, dass stationäre Reha-Aufenthalte nur noch in seltenen Fällen nötig sind, etwa bei besonders gebrechlichen Patienten, ergänzt Kniechirurg Ralf Rosenberger. „Fast alle anderen Patienten brauchen keinen Reha-Aufenthalt mehr. Das heißt, sie können zum niedergelassenen Physiotherapeuten gehen und von ihrem gewohnten Umfeld aus die Reha lokal ambulant durchführen.“

Patient nach Operation

ORF

Die neue Behandlungsmethode ermöglicht es den Patienten auch, das Krankenhaus früher zu verlassen

Von diesem neuen Behandlungsansatz bei Arthrose-Operationen profitieren somit Patienten und das Gesundheitssystem gleichermaßen. Beim Arthrosetag am 9. November im Heffterhof kann man sich umfassend über dieses neue Behandlungssystem informieren. Betroffene können auch ihre Befunde mitbringen.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Arthrose: Neue Behandlung lässt hoffen

Patienten, die unter Arthrose, der weltweit häufigsten Gelenkserkrankung, leiden, hoffen auf eine neue Behandlungsmethode. Sie verspricht raschere Genesung mit weniger Schmerzen.

Links: