Erstmals Marmorkrebse in Teich gefunden

In Salzburg schlagen Umweltschützer Alarm. Der Marmorkrebs, ein Allesfresser, der in Österreich bisher nicht heimisch war, wurde nun erstmals in einem Fischereiteich in der Stadt Salzburg nachgewiesen.

Die Tiere dürften aus Aquarien stammen. Marmorkrebse töten und verdrängen heimische Krebsarten. Im Karlsbader Weiher der Peter Pfenninger Schenkung in Liefering (Stadt Salzburg) wurden mehrere Tiere lebend gefangen. Es sind ausschließlich Weibchen, die sich ohne Männchen fortpflanzen können. Die speziell für Aquarien gezüchteten Tiere haben in kurzer Zeit viele Nachkommen.

Marmorkrebs

Peter Obermüller

Die Marmorkrebse stammen ursprünglich aus Amerika

Tierfreunde setzen sie dann in Gewässern aus, sagt Daniela Latzer vom Salzburger Landesfischereiverband: „Der Marmorkrebs wurde erstmals in Salzburg und überhaupt erstmals in Österreich nachgewiesen. Er stammt ursprünglich aus Amerika und wurde über die Aquaristik in Europa verbreitet. Dieser Krebs vermehrt sich nur mit Weibchen. Das nennt man eine Jungfernzeugung. Es braucht also keine männlichen Tiere, damit Eier gelegt werden können.“

Marmorkrebse

Peter Obermüller

Die Weibchen können sich ohne Männchen vermehren - das nennt man „Jungfernzeugung“

Marmorkrebs verbreitet Krebspest

Problematisch ist die Verbreitung der Krebspest durch Marmorkrebse. Diese Krankheit tötet heimische Krebsarten. Marmorkrebse können auf Luftatmung umstellen und über Land wandern, um andere Gewässer zu besiedeln.

Außerdem sei der Marmorkrebs ein direkter Konkurrent um Nahrung und Lebensraum, sagt Latzer: „Es reicht ein einziger weiblicher Krebs. Der sorgt für Nachwuchs und das Aquarium ist dann rasch vollgefüllt mit Krebsen. Daher setzen die Aquarienbesitzer die Krebse aus. Dabei werden die ökologischen Folgen nicht bedacht. Man sollte die Tiere nicht einfach irgendwo hinbringen. Man wird den Krebs nie wieder aus diesem Gewässer herausbringen.“

Peter Obermüller, salzburg.ORF.at

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