Hohe Auszeichnung für Bergrettungsmänner

Zwei Salzburger Ehrenamtler werden vom Dachverband des Österreichischen Alpenvereins mit einer hohen Auszeichnung geehrt. Die Bergretter Josef und Albert Herzog aus Leogang (Pinzgau) erhalten das „Grüne Kreuz“ des ÖAV.

Die beiden Brüder aus dem Mitterpinzgau sind seit mehr als 40 Jahren in der Bergrettung aktiv. Sie erhielten die Auszeichnung des Alpenvereins vor kurzem wegen ihrer jeweils mehrfachen Beteiligung an „extrem schwierigen Rettungsaktionen“, wie Andreas Ermacora betont, der Präsident des ÖAV.

Tausende Einsätze bei Lebensrettungen

Josef Herzog ging 1975 als Ehrenamtler zu den Einsatzkräften, war ÖBRD-Ortsstellenleiter von Leogang, Pinzgauer Bezirkschef und mehr als 17 Jahre auch Flugretter mit mehr als tausend Hubschraubereinsätzen. Albert Herzog ist staatlich geprüfter Berg- und Skiführer im Brotberuf und seit 1976 im Ehrenamt bei der Bergrettung. Er war Ausbildungsleiter des Leoganger Teams, stellvertretender Ortstellenleiter, ebenfalls Flugretter und Notfallsanitäter. Beim Flugdienst hat er ca. 1.300 Einsätze im Hubschrauber-Logbuch. Auch an bodengebundenen Einsätzen der Bergrettung waren die beiden Leoganger mehrere hundert Male beteiligt.

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Lange Tradition der Ehrungen

Das "Grüne Kreuz“ verleiht der Alpenverein schon seit 95 Jahren. Die Auswahlkriterien für Kandidaten seien sehr anspruchsvoll, wird beim ÖAV betont. Es müsse „eine deutliche Überschreitung der durchschnittlichen Pflichterfüllung im Ehrenamt“ gegeben sein. Der Österreichische Bergrettungsdienst (ÖBRD) wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als eigenständiger Verein gegründet. Er ist mit sieben Landesleitungen und deren Zusammenschluss im ÖBRD-Bundesverband rechtlich verankert.

Bis 1945 hatte die Bergrettung auch im „angeschlossenen“ Österreich organisatorisch zum Deutschen Alpenverein gehört, vor 1938 zum Österreichischen. Die alliierten Befreier vom Nationalsozialismus forderten und förderten nach Kriegsende die Gründung des ÖBRD. Die Bergrettung sollte im Sinn der Demokratie eine eigenständige und parteipolitisch neutrale Organisation sein - unabhängig von dem bis 1945 politisch sehr aktiven Alpenverein. Dessen Verbände in Österreich und Deutschland sollten in der Nachkriegszeit aus der Sicht westlicher Regierungen ihre Verstrickungen in Antisemitismus und NS-Staat - und in dessen Entstehung seit den frühen 1920er-Jahren - erst einbekennen und aufarbeiten. Der ÖAV treibt die historische Forschung und Dokumentation zu diesem Thema seit ca. 15 Jahren stark voran.

Die „Grünen Kreuze“ an die Salzburger Brüder Herzog wurden am Wochenende bei der Jahreshauptversammlung des Dachverbandes in Stockerau (Niederösterreich) übergeben.

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at