Justizgebäude-Umbau vor Abschluss

Nach drei Jahren Bauzeit wird Anfang November die Generalsanierung und Erweiterung des Landesgerichtes in der Stadt Salzburg abgeschlossen. Derzeit sind noch rund 150 Arbeiter mit den letzten Handgriffen beschäftigt.

Über das Allerheiligenwochenende werden rund 230 Mitarbeiter in das im Jahr 1909 errichtete und nun modernisierte Justizgebäude am Rudolfsplatz übersiedeln. Damit sind die zuletzt auf drei Standorte verteilten Abteilungen des Landesgerichts wieder unter einem Dach vereint.

„Es ist ein offenes und transparentes Gebäude geworden, das die Menschen näher zu Justiz und Recht bringen soll“, sagte Justizminister Josef Moser (ÖVP) bei einer Baustellenbesichtigung am Montag. Die Kosten des nun barrierefrei zugänglichen und mit viel Glas adaptierten Hauses würden derzeit sogar leicht unter den veranschlagten 59 Millionen Euro liegen.

Justizgebäude neu Gericht Landesgericht

Barbara Gindl/APA

Umbau erst durch neues Gefängnis möglich

Das alte, in die Jahre gekommene Haus - es handelt sich mit 29 Verhandlungssälen und mehr als 750 Räumen um das zweitgrößte Landesgericht Österreichs - sei de facto bis dato nicht saniert worden. Möglich wurde der Umbau allerdings erst durch die Übersiedlung der bis 2015 im Gebäude untergebrachten Salzburger Justizanstalt nach Puch-Urstein.

Das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes blieb erhalten, im Zuge der Sanierung wurden aber ein Zubau und zwei ehemalige Zellentrakte im Innenhof abgerissen und ein neuer, Y-förmiger und rund 7.000 Quadratmeter großer Neubau in den Hof eingefügt.

Justizgebäude neu Gericht Landesgericht

Barbara Gindl/APA

Offenes Haus mit Dachterrasse „für alle“

Der große Schwurgerichtssaal wurde aufwendig saniert und mit modernster Medientechnik ausgestattet, im Bereich der ehemaligen Zellentrakte wurden die Gitter von den Fenstern entfernt, Lifte eingebaut und im Erdgeschoß fünf Haftzellen errichtet, die der Verwahrung von Gefangenen vor Verhandlungen dienen.

Besonders stolz sind die Bauherrn darauf, dass das Haus offener geworden ist. Der Haupteingang im Innenhof ist über vier Zugänge erreichbar. Außerdem steht ein neues Dachterrassencafe auch für Besucher „ohne Amtsweg“ offen. Für die Digitalisierung im Justizbereich wurden zudem alle technischen Voraussetzungen geschaffen und die entsprechenden Anschlüsse eingebaut.

Spagat zwischen Denkmalschutz und Sicherheit

Hans Rathgeb, Präsident des Salzburger Landesgerichts, schwärmte am Montag auch von „idealen Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter“. So soll eine Lüftungsanlage für ein angenehmes Klima sorgen, im Haus gelten hohe Sicherheitsstandards. Allerdings sei der Umbau des historischen Gebäudes durchaus ein Spagat zwischen Denkmalschutz und baupolizeilichen Vorschriften gewesen, dazu kamen statische Herausforderungen, die erst während der Umbauphase aufgetaucht waren. Am 1. Dezember 2018 findet im Justizgebäude Salzburg ein Tag der offenen Tür statt.

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TV-Bericht in „Salzburg heute“ über die schon fast abgeschlossenen Bauarbeiten im Salzburger Landesgericht

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