Kreisendes Flugzeug sorgt für Aufregung

Eine halbe Stunde hat Mittwoch ein über dem Flachgau und dem Innviertel kreisendes Passagierflugzeug für Aufregung bei Anrainern gesorgt. Der Pilot entschied sich - wegen dichtem Bodennebel in Salzburg - zum Warten, bis die Sicht besser war.

Nachdem die Maschine des Typs Airbus A320 mit der Flugnummer EW9392 von Düsseldorf nach Salzburg am Mittwochvormittag nahe der Einflugsroute des Salzburger Flughafens im nördlichen Flachgau für mehr als 30 Minuten zu kreisen beginnt, reagieren dort einige Anrainer besorgt.

Dichter Bodennebel auf Salzburgs Flughafen

Wegen des sehr dichten Bodennebels in Salzburg habe der Kapitän von Eurowings entschieden, über dem Flachgau und dem Innviertel in Warteposition zu kreisen, sagte ein Fluglotse von Austro Control dem ORF auf Anfrage. Das sei ein genormtes Verfahren, und die betreffende Region nördlich von Salzburg sei für solche „Holdings“ behördlich vorgesehen. Mögliche Warteschleifen sind für viele Airports in den Computersystemen von Verkehrsflugzeugen eingespeichert. Der Autopilot unterstützt dabei die genaue Einhaltung von Höhen und Flugwegen.

Flug EW9392

Screenshot Flightradar24

Flightradar24 hat die Warteschleifen über dem Innviertel dokumentiert. Die geraden Linien innerhalb der Warteschleifen sind keine realen Flugwege, sondern Übertragungsfehler im Internet, wo Radar-Daten „interpoliert“ wurden

Flughafensprecher: Reine Sicherheitsmaßnahme

Flughafensprecher Alexander Klaus sagte, solche Verfahren seien reine Sicherheitsmaßnahmen und würden routinemäßig abgearbeitet. Die Maschine aus Deutschland landete mit rund 40 Minuten Verspätung sicher in Salzburg, als die Bodensicht im Endanflug auf Piste 15 in Salzburg wieder ausreichend war. Hätte sich die Lage nicht geändert, wär der Airbus vermutlich auf einem Flughafen in Bayern gelandet, wo die Bedingungen und Mindestsichten gepasst hätten. Verkehrsflugzeuge haben für solche Situationen zusätzlichen Treibstoff an Bord.

Trotz technischer Anflughilfen wie ILS-Systemen - die Landungen auch bei Dunkelheit und Sturm ermöglichen - muss kurz vor dem Aufsetzen auch für Linien-Jets ein Mindestmaß an Sicht vorhanden sein, um bei Gefahr gegebenenfalls durchstarten zu können. Kommandoführende Piloten müssen laut Gesetz die aktuelle Lage selbst beurteilen und entsprechende Entscheidungen treffen. Informationen und Wetterdaten der Flugsicherung dienen dabei als sachliche Grundlage.