Protest gegen Jagdgatter in Antheringer Au

Mitglieder des Vereins gegen Tierfabriken haben Montag in der Salzburger Altstadt gegen das Jagdgatter von Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof in der Antheringer Au (Flachgau) protestiert. Hintergrund ist ein jahrelanger Konflikt zwischen Aktivisten und Grundbesitzer.

Die Aktivisten haben dazu auf dem Alten Markt einen Jagdhochstand aufgebaut und mehrere Wildschweinfiguren eingezäunt, um das Jagdgatter zu symbolisieren. Das umstrittene Gatter in Anthering, das Mayr-Melnhof gehört, ist allerdings 500 Hektar groß. Hier leben im Herbst jeweils bis zu 600 Wildschweine. Um die umliegenden Felder vor ihnen zu schützen, ist das Areal eingezäunt und genau das stört die Tierschützer. „Es sind so viele Wildschweine drin, dass man bei jedem Schritt drüber stolpert. Man muss natürlich zuerst die Anzahl der Wildschweine auf ein naturgegebenes Maß reduzieren und dann den Zaun entfernen“, sagt der Obmann des Vereins gegen Tierfabriken Martin Balluch.

Proteste gegen Jagdgatter

Anlässlich des Starts der neuen Jagdsaison protestieren Tierschützer gegen das Jagdgatter von Max Mayr-Melnhof. Sie fordern ein Ende der Wildschweinjagd.

Den Bestand der Wildschweine zu reduzieren, das passiere ja bei den kritisierten Treibjagden im Herbst, entgegnen Jäger: „Die Treibjagd ist eine Jagdform, die die Tiere kurzfristig unter Stress bringt, das ist richtig, aber an und für sich haben sie dann den Rest des Jahres Ruhe. In der Antheringer Au geschieht das exakt zweimal im Jahr“, sagt die Sprecherin der Salzburger Jägerschaft Birgit Eberlein.

Protest gegen Gatterjagd

ORF

Proteststand gegen das Jagdgatter

Konflikt um Gatterjagd schwelt seit Jahren

Zudem werde bei den Jagden hochwertiges Wildfleisch gewonnen. Während die Aktivisten einmal mehr fordern, dass das Wildgehege von Mayr-Melnhof aufgelöst wird, veröffentlicht dessen Anwalt ein Gerichtsurteil über den Verein gegen Tierfabriken und dessen Obmann. Sie seien rechtskräftig verurteilt, „in über 100 Fällen auf der Internetplattform Facebook Beleidigungen und Morddrohungen gegen Max Mayr Melnhof und seine Familie veröffentlicht zu haben“, lautet das Schreiben des Anwalts.

„Er (Anm.: Mayr-Melnhof) bezieht sich auf Facebook-Kommentare von unbekannten Personen, die mich eigentlich nichts angehen“, kontert Balluch. Über ein Strafmaß in diesem Fall muss das Landesgericht Salzburg in den kommenden Monaten entscheiden.

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