Umbau Mozarteum: Streit um Denkmalschutz

Wegen der Erweiterung des Pausenfoyers im Altbau der Stiftung Mozarteum gibt es Streit. Es geht um die Verbindung zweier Gebäude, die unter Denkmalsschutz stehen und ein einzigartiges Jugendstil-Ensemble bilden. Der UNESCO-Sprecher ist dagegen, der Denkmalschutz jedoch dafür.

Für die nun geplante Verbindung der beiden Bauten müssten Teile der Fassade abgebrochen werden, befürchten Altstadtschützer und ein Sprecher des UNESCO-Weltkulturerbes, zu dem auch Salzburg gehört. Eine Art „transparente Vitrine“ zwischen dem Konzertbereich und dem Studienbereich soll bei der Stiftung Mozarteum entstehen.

Stiftungschef: „Situation ist ein Desaster“

Das Pausenfoyer würde in Richtung Heckentheater erweitert - ein wichtiges Projekt, sagt Johannes Honsig-Erlenburg, Präsident der Stiftung Mozarteum: „Wir können als Stiftung nicht existieren, wenn wir ausschließlich nur das Alte bewahren. Wir lieben natürlich den Pausenraum, aber die Situation ist vernunftmäßig und funktional ein Desaster. Die Situation ist teilweise unzumutbar, deshalb wäre der Umbau wichtig.“

UNESCO-Sprecher dagegen

Den Auftrag für den Umbau erhalten nun die Salzburger Architekten Maria Flöckner und Hermann Schnöll. Das ist Ergebnis eines Architektenwettbewerbs. Friedrich Idam ist Beauftragter für das UNESCO-Weltkulturerbe Altstadt Salzburg. Er warnt vor zu großen Eingriffen.

Oberste Denkmalschützerin für den Umbau

Die Landeskonservatorin Eva Hody vom Bundesdenkmalamt ist mit dem geplanten Projekt aber einverstanden: „Der Herr Idam hat die Aufgabe, über das Weltkulturerbe zu wachen. Er sieht in jeder Veränderung eine Gefahr. Wir diskutieren hier aber eine sehr maßvolle und notwendige Veränderung für eine zeitgemäße Stiftung, die die Musik in die Welt trägt. Da kann man nicht nur rückwärtsgewandt stehenbleiben in einer Gebäudehülle, die aus heutiger Sicht funktionale Mängel hat.“

Der Umbau dürfte zwischen fünf und zehn Millionen Euro kosten. Er soll mit privaten und öffentlichen Geldern finanziert werden.

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