Gipfel-Demo: U-Haft für Aktivisten fix

Der deutsche Aktivist, der Donnerstagabend bei der Demonstration im Volksgarten festgenommen wurde, kommt nun in Untersuchungshaft. Er soll auf einen Polizisten eingeschlagen haben. Dem Verdächtigen werden mehrere Delikte vorgeworfen.

Am Freitagnachmittag hat eine Richterin des Salzburger Landesgerichtes die Untersuchungshaft über den jungen Mann verhängt.

Der 23-Jährige aus Passau (Niederbayern) hat laut Polizei mit einer Fahnenstange auf einen der Beamten eingeschlagen, dabei dessen Schutzschild zerstört und ihn anschließend auch attackiert, sagt Polizeisprecher Michael Rausch: „Es ist auf Lichtbildern und Videos ersichtlich, dass hier massive Gewalt seitens der Demonstranten eingesetzt wurde. In der Versammlungsspitze hatten wir bei diesen Demonstrationen etwa 120 Personen, vermutlich Angehörige des Schwarzen Blocks. Diese Person war vermummt, mit einer schwarzen Maske. Er hat mit einem Stock auf Polizisten eingeschlagen."

Aktivist hebt Schläger gegen Polizisten

Polizei Salzburg

Foto der Polizei von dem Einsatz bei der Demonstration: Es zeige neben anderen Bildern den wenig später festgenommenen Aktivisten, sagen Ermittler

Der 23-jährige Deutsche wurde im Bereich des Volksgartens festgenommen und noch am Donnerstagabend in die Salzburger Justizanstalt nach Puch (Tennengau) gebracht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Passauer - wegen absichtlich schwerer Körperverletzung, Widerstandes gegen die Staatsgewalt und Sachbeschädigung.

Veranstalter weisen Vorwürfe zurück

Alina Kugler von den Veranstaltern der Demo weist zurück, dass eine Eisenstange im Spiel gewesen sei, wie die Polizei am Donnerstagabend mitgeteilt hatte: „Ich habe eine solche überhaupt nicht gesehen. Die Polizei hat sich uns gegenüber dazu überhaupt nicht geäußert. Weil wir natürlich schon nachgefragt haben, was passiert ist.“

Hunderte Polizisten und Sondereinheiten im Einsatz

1.300 Aktivisten nahmen an der Abschlussdemonstration zum EU-Gipfel teil. Der Protestmarsch sollte gegen 17.00 Uhr im Volksgarten mit einer Kundgebung enden. Dort sei die Situation dann eskaliert, weil mehrere Aktivisten von Polizisten eingekreist worden seien, sagen Teilnehmer - darunter sei auch der Deutsche gewesen, der dann festgenommen wurde.

Die Demo-Anhänger blockierten daraufhin eineinhalb Stunden lang im Sitzen die Straße. Hunderte Polizisten waren im Einsatz - darunter auch mehrere Sondereinheiten, mehr dazu in: Demo gegen EU-Gipfel: Nun Ruhe nach Tumulten (salzburg.ORF.at; 20.09.2018)

Sachschäden in der Innenstadt

In der Linzergasse haben einige Demonstranten laut Austria Presse Agentur (APA) schon während der großen Kundgebung am Nachmittag Parolen wie „No Borders“, „No Cops“ oder „Stop Being Nazis“ auf ein halbes Dutzend Geschäftsfassaden und Auslagenscheiben gesprüht, auf das Straßenpflaster wurden mehrfach Hammer und Sichel und anarchistische Symbole gemalt. Angaben über die Höhe des Schadens liegen noch nicht vor.

Auch in der Nacht auf Freitag protestierten Demonstranten weiter - vor der Landespolizeidirektion. Sie forderten die Freilassung des Deutschen, mehr dazu in: EU-Gipfel: Nächtlicher Protest vor Polizeidirektion (salzburg.ORF.at; 21.09.2018)

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TV-Bericht über die Demonstrationen beim EU-Gipfel in „Salzburg heute“

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