Watzmannhaus: Baustopp erzwungen

Die Sanierung des Watzmannhauses bei Berchtesgaden könnte sich stark verzögern. Das Verwaltungsgericht München hat einen vorläufigen Baustopp verhängt – offenbar auch wegen formaler Mängel bei der Genehmigung.

Watzmannhaus Berchtesgadener Alpen

Gerald Lehner

Watzmannhaus von Osten

Das Watzmannhaus liegt auf 1.930 Meter Seehöhe oberhalb des Königsees und auf halber Höhe der Watzmann-Gipfelkette im Gemeindegebiet von Ramsau im benachbarten Bayern. Der Deutsche Alpenverein und seine große Sektion München-Oberland wollen nun gut eineinhalb Millionen Euro in die dringend nötige Sanierung des Traditionshauses stecken. Größtes Teilprojekt ist ein Anbau an die bestehenden Wirtsräume mit großen Glasfronten.

„Abweichung von Vorschriften“

Gegen die Baugenehmigung durch das zuständige Landratsamt hat der deutsche Bund Naturschutz bei Gericht geklagt. Es fehle eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung und auch ein Begleitplan für die Landschaftspflege, wird argumentiert. Nun hat das Verwaltungsgericht in München tatsächlich einen Baustopp verhängt. Man sehe bei den Baumaßnahmen eine Abweichung von Naturschutz-Vorschriften, für die es keine ausreichende Begründung gebe.

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Großer Andrang von Tagesgästen

Der Bund Naturschutz sieht sich durch den Baustopp in seinen Bedenken gegen das ganze Projekt bestätigt. Das Watzmannhaus wird im Frühsommer, Sommer und Teilen des Herbstes bewirtschaftet. Im Winter ist es geschlossen. Pro Jahr verzeichnete man zuletzt 10.000 Übernachtungen, dazu kommen pro Saison bis zu 40.000 Tagesausflügler und Wanderer. Die meisten Besucher steigen nicht weiter hinauf zur Gipfelkette des Watzmann-Massivs.

Die drohende Verzögerung der Bauarbeiten könnte Mehrkosten von mindestens 80.000 Euro verursachen, heißt es beim Deutschen Alpenverein.

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