Brüchige Bischofsmütze derzeit ruhig

Die Felsen der Bischofsmütze bei Filzmoos (Pongau) sind weiter in Bewegung, aber die Gefahr von Bergstürzen ist derzeit sehr gering. Das haben die Messungen ergeben. Seit 17 Jahren wird der brüchige Berg genau überwacht.

Besonders der Gipfelbereich und die Ostseite der Bischofsmütze gelten absturzgefährdet. Die Hauptspalten unterhalb des Gipfels seien weiter leicht in Bewegung, doch alles sei innerhalb der Messtoleranz, sagt Landesgeologe Gerald Valentin. Die Spalten beeinflussen die Stabilität des Gipfels.

Bischofsmütze

Tourismusinformation Filzmoos/Coen Weesjes

Bischofsmütze von Südosten, der Filzmooser Seite

Automatische Messungen nicht möglich

Seit 2001 werden die Bewegungen des Berges im Millimeterbereich gemessen und kontrolliert. Dazu gibt es Laser. Allerdings funktioniert das nur, wenn ein Spezialist auf dem Berg arbeitet. Valentin fliegt dazu regelmäßig alle zwei Jahre zu den Messpunkten, um die Lage zu prüfen. Automatische Messpunkte sind wegen der klimatischen Bedingungen und großen Temperaturunterschiede nicht möglich.

Dachstein Gosaukamm Bischofsmütze Gosaugletscher

Gerald Lehner

Bischofsmütze ganz rechts - mit Gosaukamm (Mitte) und Dachstein (Gosaugletscher)

Absturz steht fest, nicht vorherzusagen

Der Gipfelbereich und die Ostseite gelten als besonders instabil. Viele Felsschuppen liegen seit Jahrmillionen dort lose aufeinander. Eine einzige hat laut dem Landesgeologen bis zu 10.000 Kubikmeter: „Diese Schuppen werden irgendwann abstürzen, ob morgen, heuer oder in den nächsten zehn, hundert oder tausend Jahren sei nicht vorherzusagen. Sie wären aber keine Gefahr für Menschen, höchstens im Winter für Skitourengeher, die weiter unten vorbeigehen.

Inferno vor 25 Jahren ohne Opfer

1993 hat die Bischofsmütze bei zwei großen Felsstürzen fast eine halbe Million Tonnen Gestein verloren. Damals gab es keine Verletzten oder unmittelbare Beschädigungen. Grundsätzlich hat die Bischofsmütze ein weiches Fundament aus Dolomit. Auf diesem steht harter Kalk. Und das macht sie zu einem Sorgenkind der Geologen.