380-kV-Streit: Gegner kritisieren Land

Ein Jahr nach der Berufungsverhandlung um die Genehmigung der 380 kV-Freileitung zwischen Elixhausen (Flachgau) und Kaprun (Pinzgau) gebe es noch immer kein Urteil. Das kritisieren die Projektgegner. Grund dafür seien Versäumnisse des Landes.

Es gebe widersprüchliche Gutachten im Auftrag des Landes und dieses habe dem Bundesverwaltungsgericht mangelhafte Unterlagen vorgelegt. Deshalb sei auch ein Jahr nach der Berufungsverhandlung um die Freileitung noch kein Urteil ergangen, kritisieren die Vertreter der IG Erdkabel.

Verlauf der 380 kv Salzburgleitung durch das Land Salzburg

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Die geplante Starkstromleitung ist äußerst umstritten

Die 380-kV-Gegner geben die Hoffnung allerdings nicht auf, dass die Starkstromleitung zwischen Elixhausen und Kaprun nicht genehmigt wird. Sie hoffen auf den 7. August, wenn der europäische Gerichtshof über ein neues Forstschutzgesetz entscheidet, sagt Rechtsanwalt Wolfgang List, der die Bürgerinitiative vertritt.

„Es geht um die Frage: Fällung oder Rodung?“

„Konkreter Anlassfall ist ein Projekt in Oberösterreich. Dabei geht es um eine 110-kV-Leitung, wo es um die Frage geht, ob es sich beim Schlagen der Trasse für die Stromleitung um Fällung oder Rodung handelt. Unter Fällung versteht man etwas Kurzfristiges und Vorübergehendes, bei dem der Baumbestand eigentlich nicht verändert wird. Bei einer Rodung wird hingegen alles zerstört. Wenn der EuGH zum Urteil kommt, dass es sich dabei um Rodung handelt, dann kann das ganze Verfahren neu aufgerollt werden.“

Strommasten der 380 kV Leitung im Flachgau

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Geplant sind 4040 Starkstrommasten

113 Kilometer lang wäre die geplante Freileitung zwischen Elixhausen (Flachgau) und Kaprun (Pinzgau). Dafür sind 404 Starkstrommasten vorgesehen. Weil die Freileitung nicht nur Salzburg betrifft, sondern auch Oberösterreich, sei für die Genehmigung der 380 kV-Leitung nicht nur das Land Salzburg zuständig, sondern eben auch Oberösterreich, argumentieren die Vertreter der IG Erdkabel.

Freileitungsgegner wollen weiter Widerstand leisten

Dies war auch eine der Begründungen der Bürgerinitiative vor dem Verwaltungsgericht in Wien. Die 380-kV-Gegner haben am Donnerstag angekündigt, eine Genehmigung der Starkstromleitung weiterhin anfechten zu wollen.

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