Neues Projekt erforscht Insektensterben

Am Observatorium auf dem Sonnblick (Pinzgau) wurde am Montag mit einer dreijährigen Grundlagenforschung zum Thema Insektensterben begonnen. Dabei soll die Rolle von Stickstoff und langlebigen Schadstoffen beim Insektensterben geprüft werden.

In den vergangenen 25 Jahren sind mehr als 70 Prozent aller Insekten bei uns verschwunden. Das Thema Bienensterben und Pestizide wird seit Jahren viel diskutiert. Rund 32.000 Insektenarten gibt es im alpinen Raum, die aber eben kontinuierlich weniger werden.

„Was wir brauchen ist das klare Wissen: woran liegt das? Liegt es am Klimawandel - dann könnte man wahrscheinlich weniger tun. Oder liegt es an unserer Schadstoffverfrachtung, oder an der ausgeräumten Landschaft, weil die Lebensräume fehlen. All das gilt es noch zu erforschen“, sagt Claus Kumutat vom bayerischen Landesamt für Umwelt.

Einfluss von Chemikalien prüfen

Am Montag wurde das EU-subventionierte Forschungsprojekt in Berchtesgaden mit Tirol und Salzburg als Partner gestartet. Erforscht wird die Rolle von Stickstoff und anderen langlebigen Chemikalien.

„Wenn man an ganz früher denk, das hat noch jeder im Kopf, das ist DDT (Anm.: Dichlordiphenyltrichlorethan - das Insektizid wurde in den 1940er Jahren verwendet). Das sind langlebige organische Substanzen. Und genau um die geht es - Substanzen, die im Alltag verwendet werden, dann aber sehr lange in der Landschaft verweilen“, erklärt Kumutat.

Observatorium auf dem Rauriser Sonnblick in 3.106 Metern Höhe

ORF

Das Observatorium am Sonnblick bei Rauris

Aussagekräftige Messungen auf dem Sonnblick

Um zu messen, wieviel tatsächlich davon in der Luft vorhanden ist, wird das Observatorium auf dem Sonnblick in 3.100 Meter Höhe wichtig.

„Was wir dort oben messen, ist wirklich das, was in der freien Atmosphäre vor Ort ist. Wir sind frei von lokalen Emmissionen, haben keinen Verkehr, oder ähnliches und können sagen: was ist natürlich in der Atmosphäre vorhanden. Und das ist das besondere - wir können den Ist-Zustand erfassen“, sagt Elke Ludewig, Leiterin des Sonnblick Observatoriums.

Die dreijährige Forschung soll am Ende nicht nur Antworten zum Insektensterben liefern, sondern auch Lösungsansätze, wie das in Zukunft verhindern werden kann. - das - zumindest - wurde heute beim Forschungsstart als großes Ziel ausgegeben.

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