Radonwerte in jeder zehnten Wohnung erhöht

In jeder zehnten Wohnung sind die Werte des radioaktiven Edelgases Radon erhöht - und das zum Teil deutlich. Das zeigt eine Untersuchung in 3.400 Wohnobjekten. Radon gilt nach Rauchen als Ursache Nummer zwei für Lungenkrebs.

Für die großangelegten Radon-Studie in Salzburg wurden landesweit Messungen in Privathäusern und Wohnungen durchgeführt. Um einen repräsentativen Raster über ganz Salzburg ziehen zu können, wurden die Messegeräte über die Freiwilligen Feuerwehren an Bewohner im ganzen Bundesland ausgegeben. Und 80 Prozent der Radontests seien wieder zurückgekommen, schildert Landesfeuerwehrkommandant Leopold Winter: „In der Praxis wurde das dann in den Ortsfeuerwehren an bestimmte Mitglieder ausgegeben. Die haben die Messdosen aufgestellt. Und dann wurden sie über die Ortsfeuerwehr wieder zurückgeschickt.“

Radon Messgerät auf Tisch

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Die Radon-Messgeräte waren in mehr als 3.000 Wohnungen landesweit aufgestellt

Für Umweltmediziner Gerd Oberfeld vom Land Salzburg ist die Messung wichtig: „Radon ist ein radioaktives Edelgas, das auch Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Es ist erforderlich, dass man über die Radonkonzentration in den einzelnen Gemeinden besser Bescheid weiß.“ Die Resultate sollen in eine Österreichkarte eingearbeitet werden.

„Langfristige Exposition“ kann gefährlich werden

Die Obergrenze für die zulässige Belastung durch Radon liegt bei 300 Becquerel pro Kubikmeter Luft. 90 Prozent der Messergebnisse lagen darunter, zehn Prozent zum Teil deutlich darüber.

Karte mit Radon Belastung in Österreich

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Die Radon-Belastung wird in eine Österreich-Karte eingetragen

Die Strahlenschützer der AGES, der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, in Linz werten weiter aus. Für Studienleiter Wolfgang Ringer ist klar: „Die Dosis macht das Gift. Wir sprechen über die langfristige Exposition durch Radon im Haushalt, im Wohnbereich über viele Jahre. Und da ist die Dosis wesentlich höher als etwa bei einem Kuraufenthalt im Gasteiner Tal oder woanders. Radon ist ein Problem, wenn man es ignoriert. Da ist es jetzt wichtig, dass in diesen zehn Prozent auch wirklich die Radonkonzentration gesenkt wird.“

Optimierungsmöglichleiten sind beispielsweise entsprechendes Lüften oder bauliche Maßnahmen - wie das Abdichten von Fundamenten.

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