Industrie: Klimaschutzziele „überzogen“

Scharfe Kritik an der Klimastrategie der Bundesregierung kommt jetzt von der Sparte Industrie der Salzburger Wirtschaftskammer. Sie sieht die Ziele „überzogen“ - und fordert mehr Wasserkraft statt Photovoltaik.

Österreich sei beim Klimaschutz wieder einmal strenger als es die EU fordert, kritisiert der Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer, Peter Unterkofler: „Sie geht über diese Ziele hinaus und verordnet für Österreich bis 2030 eine bilanzielle Autarkie im Strombereich und insgesamt 50 Prozent der gesamten Energie soll aus dem erneuerbaren Bereich kommen. Das sind Ziele, die aus unserer Sicht zu hochgesteckt sind und die über das hinausschießen, was eigentlich europäisch verlangt wird.“

Dadurch werde die Versorgungssicherheit mit Energie gefährdet. Das hemme die Unternehmen in ihrer Entwicklung und koste viel Geld, sagt Unterkofler.

Ökostrom durch mehr Wasserkraftwerke

Die Stärkung des Ökostroms werde von der Industrie allerdings sehr wohl als sinnvoll erachtet, so der Industrievertreter. Die Ziele müssen aber realistisch bleiben: Statt der unsicheren Photovoltaik müsse die Wasserkraft gestärkt werden. Die Regierung müsse auch den ständig steigenden Strombedarf bedenken - zum Beispiel durch die wachsende Elektromobilität.

„Wir müssen beim Wasserkraftwerk vielleicht wieder einmal genauer hinschauen und schauen, was können wir wirklich umsetzen?“, sagt Unterkofler. „Hier spielt man teilweise Natur- gegen Umweltschutz aus und kann gewisse Kraftwerke nicht bauen. Hier ist auch die Frage, ob man nicht prioritär die Wasserkraft fördert.“ In Salzburg ist ja ein mögliches Salzachkraftwerk in Stegenwald (Pongau) seit Jahren heftig umstritten: Zwar rechne sich ein Bau derzeit nicht, so Energieversorger. Doch Naturschützer kritisieren, dass hier einer der letzten natürlichen Salzachabschnitte verbaut werden könnte.

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