Wie Bergstürze funktionieren

Wie, wo und wann entstehen Fels- und Bergstürze? Ist der Klimawandel mit ein Faktor? Beim Ödenwinkelkees im Hochgebirge der Tauern bei Uttendorf (Pinzgau) erforschen Experten eine mögliche Früherkennung.

Mit hochsensibler Technik erfassen die Wissenschafter in der westlichen Großglocknergruppe unweit der Rudolfshütte nun alle Veränderungen in Fels und Gletschereis. Die Entstehung von kleinsten Rissen in Felswänden entgeht ihnen nicht.

Auch alpinistische Herausforderung

Projektleiter ist der Salzburger Landesgeologe Gerald Valentin, daneben ein staatlich geprüfter Berg- und Skiführer, der auch für die alpinistische Sicherheit der Teilnehmer sorgt: „Wir haben Sensoren, die in diesen Bereichen die Luftfeuchtigkeit und Temperaturen messen. In diesem nahezu jungfräulichen Fels soll dabei die Bildung von Rissen beobachtet werden.“

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Gerald Lehner

Hubschrauber über herbstlich-blankem Gletscher in den Hohen Tauern

Grenzbereiche zwischen Eis, Fels im Fokus

135.000 Euro sind für das Projekt der ARGE ALP vorgesehen, bei dem Experten aus Bayern, Salzburg und Österreich zusammenarbeiten. Als fix gilt nach den Erfahrungen der letzten Jahre in der Fachwelt mittlerweile: Die meisten Fels- und Bergstürze entstehen bzw. geschehen knapp oberhalb von Gletschern.

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Über die genauen Vorgänge bei unterschiedlichen Temperaturen in Luft, Fels und Eis ist allerdings noch wenig bekannt, schildert Valentin: „Mit diesem Forschungsprojekt wollen wir versuchen, der Natur einen Schritt voraus zu sein. Wir untersuchen die Bruchszenarien im Fels, um daraus abzuleiten, wo der nächste Felssturz ablaufen wird.“

Messsonden über zwei Jahre installiert

Forscher der Universitäten Salzburg und München und Gebirgsforscher der Österreichischen Akademie der Wissenschaften arbeiten beim Ödenwinkelkees in den nächsten zwei Jahren nun gemeinsam.

Großes Wiesbachhorn (3.564 Meter) in den Hohen Tauern Salzburgs.

Gerald Lehner

Großes Wiesbachhorn

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