Zeitgemäße „Tosca“ probt für Osterfestspiele
Die Inszenierung zeigt deutlich die brutalen Vorgänge hinter dem beliebten Werk. Vordergründig ist „Tosca“ aber ein Fest der Melodien und der großen Stimmen: Anja Harteros in der Titelpartie, Aleksandrs Antonenko als Cavaradossi und Ludovic Tézier in der Partie des Bösewichts Scarpia sind engagiert, um keine Wünsche des Puccini-verliebten Publikums offen zu lassen.
OFS/Forster
Sturminger hebt heutige Bezüge hervor
Doch unter den betörenden Melodien lauern Verderben und Brutalität: Regisseur Michael Sturminger nutzt die Unterbühne des Festspielhauses für die Inszenierung des Bösen. Der Regisseur, der im Sommer den Festspiel-Dauerbrenner „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal inszeniert hat, hat die Oper außerdem ins Heute übertragen.
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Für Sturminger ist die Tosca ein Stoff der auch eine politische Brisanz hat: „Diese Kombination von Staat und Religion kann man an vielen Orten der Welt sehen und ich empfinde das als ganz unsäglich“, so der in Wien geborene Regisseur: Die Handlung zeige, „was passiert wenn die polizeiliche Macht gleichzeitig auch die anordnende, legislative Macht ist und wie daraus eine Willkür entsteht, bei der alle unter die Räder kommen“, sagt Sturminger.
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Probenbesuch bei der neuen „Tosca“
Michael Sturminger inszeniert den Puccini-Klassiker für die Bühne des großen Festspielhauses. Christian Thielemann dirigiert die Sächsische Staatskapelle Dresden
Thielemann: „Zeitgemäßer kann Oper nicht sein“
Doch damit verweise der Regisseur sowie die Inszenierung nur auf einen Aspekt der Puccini-Oper, meint der Dirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann: „Es schwankt zwischen Brutalität und feinster Feinheit, es ist alles von Extremen gezeichnet, mit tollen meoldischen Erfindungen und voller Sinn fürs Theater. Zeitgemäßer könne Oper nicht sein,“ streut Thielemann Puccinis Werk Rosen.