Biber-Schäden gehen ins Geld
Etwa 250 Biber leben laut Biologen derzeit wieder im Land Salzburg. Forstexperten und Jäger schätzen den Bestand aufgrund zahlreicher Baumschäden mit den charakteristischen Bissspuren entlang der heimischen Flüsse aber deutlich höher. Hunderte Baustämme sind bereits von den Tieren gefällt oder so angenagt worden, dass sie nun Passanten gefährden könnten.
Mehr Schäden, die gemeldet werden
Es gebe eine deutliche Zunahme an Schadensfällen, die gemeldet werden, erklärte Landesforstdirektor Michael Mitter. „Das kann natürlich mit der Sensibilisierung des Themas zusammenhängen, andererseits hat sich der Biber ausgebreitet - vor ein paar Jahren hatten wir im Pinzgauer Saalachtal noch keine Schäden, mittlerweile haben wir im gesamten Mittelpinzgau Schadensfälle, die wir begutachten“, so Mitter.
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Waldbesitzer werden finanziell entschädigt
Die Waldbesitzer werden vom Land, also den Steuerzahlern, finanziell entschädigt - mit wenigen Euro für kleine Stämme bis hin zu mehr als 500 Euro etwa für dicke alte Eichen. Die Entschädigungszahlungen hätten sich von einigen hundert Euro zusammen mit den Fischotter-Schäden auf rund 50.000 Euro gesteigert, sagte Agrarlandesrat Josef Schwaiger (ÖVP). „Wenn das so weitergeht, dann wird das exponentiell weiterwachsen - nicht auf 70.000 oder 100.000 Euro - sondern mehr. Uns muss da etwas anderes einfallen“, so Schwaiger.
Jäger: „Bereit, wenn wir um Hilfe gebeten werden“
Das Land Niederösterreich lockerte den strengen Biberschutz bereits und lässt die Bestände von Jägern regulieren. In Salzburg muss darüber noch der Landtag entscheiden. „Der Biber ist ein jagdbares Wild, aber ganzjährig geschont. Wenn wir um die Hilfe gebeten werden, dann setzen wir uns auch zusammen und wären auch dazu bereit“, sagte Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof.
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Teure Schutzdämme auch betroffen
Die sich vermehrenden Biber verursachen in Salzburg allerdings nicht nur Waldschäden, erklärte Landesrat Schwaiger. „Wir hatten bei einem Damm in Hallwang (Flachgau) einen Schaden von rund 12.000 Euro“ - das Land könne zwar Dämme bauen, die mit Betonstahlgitter vor den Bibern geschützt seien, aber „wir haben viele bestehende Dämme, die mit Millionenaufwand der öffentlichen Hand gebaut wurden. Hier muss man handeln, da können wir nicht länger zuschauen“, so Schwaiger.
Forst- und Hochwasserschutzexperten drängen daher auf eine politische Entscheidung über die Biberjagd auch in Salzburg - nach der Landtagswahl aber noch möglichst vor dem Sommer.
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Biber-Auswirkungen auf Forstwirtschaft
Tierfreunde freuen sich über die Rückkehr der Biber in Salzburg. Aber die Tiere verursachen erhebliche Schäden, die auch ins Geld gehen.
Links:
- Fischotter bedrohen heimischen Fischbestand (salzburg.ORF.at; 22.2.2018)
- Biber am Almkanal lockt Schaulustige (salzburg.ORF.at; 23.9.2017)