Schneeschuhwanderer abgestürzt - tot

Im Steinernen Meer zwischen dem Salzburger Pinzgau und Oberbayern ist ein norddeutscher Schneeschuhwanderer im vereisten Steilgelände tödlich verunglückt. Er war mit seinem Sohn auf einer mehrtägigen Tour auf beiden Seiten der Grenze unterwegs.

Schneeschuhwanderer tödlich abgestürzt

Rotes Kreuz

Bergretter beim Tauflug über dem Königssee

Die beiden Männer im Alter von 53 und 24 Jahren stammen aus der Region Kiel an der Ostsee, der Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein.

Sie stiegen mit Schneeschuhen vom Königssee zuerst über die sehr steile Saugasse zum Kärlinger Haus auf, übernachteten dort im Winterraum und erreichten am folgenden Tag das Ingolstädter Haus auf österreichischem Staatsgebiet im Salzburger Pinzgau, wo sie eine weitere Nacht im Winterraum verbrachten.

120 Meter über Felswand abgestürzt

Am Donnerstag wollten sie von dort zum viel tiefer gelegenen Königssee zurückkehren und folgten dem Sommerweg in Richtung Staatsgrenze und Sigeretplatte. Wegen des immer steileren Geländes zogen die Männer ihre Schneeschuhe aus.

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Beim Abstieg über vereiste Passagen hielten sich die beiden an Sträuchern fest. Der 53-jährige Mann stürzte und rutschte an seinem Sohn vorbei die Flanke hinunter, ehe er ca. 120 Meter über eine Felswand abstürzte. Sein schwer schockierter Sohn alarmierte mit dem Mobiltelefon die Einsatzkräfte. Die Besatzung des Polizeihubschraubers aus München nahm den Überlebenden an Bord. Das Team des Rettungshubschrauber „Christoph 14“ aus Traunstein und Bergretter bargen den Toten vom Wandfuß und brachten ihn ins Tal.

Eisausrüstung nötig

Die Route der beiden Schneeschuhwanderer erfordert schon im Sommer einige Trittsicherheit. Bei den aktuellen Verhältnissen mit arktischer Kälte im Hochgebirge gilt sie unter Experten als gefährlich. Wer dort unterwegs sei, ob auf Schneeschuhen oder Tourenski, sollte sicherheitshalber Steigeisen und Eispickel dabei haben, raten Fachleute. Auch Harscheisen allein würden derzeit in manchen Passagen nicht reichen.

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at