Tod nach Sexspielen: Anklage gegen Deutsche

Nach dem Fund der Leiche eines 73-jährigen Salzburgers in einer Tonne klagt die Staatsanwaltschaft eine 61-jährige Deutsche an - unter anderem wegen Schlaftabletten und Körperverletzung mit tödlichem Ausgang.

Die gebürtige Berlinerin, die offenbar eine intime Beziehung zu dem Pensionisten führte, soll ihm - nach eigenen Angaben - sechs Schlaftabletten verabreicht haben.

Verwester im Juni 2017 entdeckt

Die Frau beteuerte immer wieder, dass sie ihn nicht töten, sondern nur ruhig stellen wollte. Die Sexspiele seien der 61-jährigen Frau „zu viel geworden“, zitiert Barbara Fischer, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Salzburg, die Beschuldigte. Der Tote wurde im Juni 2017 in einer Kunststofftonne aufgefunden.

Nach ersten Ermittlungen hatte es vor Monaten noch geheißen, möglicherweise sei auch die Einnahme von Potenzmitteln beim Tod des 73-jährigen Mannes ein Faktor gewesen. Das ist mittlerweile bei dem Verfahren aber kein Thema mehr.

Keine Mordanklage

Gegen die gelernte Krankenschwester war zunächst wegen Mordverdachtes ermittelt worden. In der Anklageschrift ist nun die Rede von Körperverletzung mit tödlichem Ausgang. „Sie hat gewusst, dass ihr Opfer vorher Alkohol konsumiert hat und hat ihm bewusst eine Gesundheitsschädigung zugefügt, die letztendlich auch zum Tod geführt hat“, erläutert Barbara Fischer die Anklage. Der Strafrahmen des Verbrechens der Körperverletzung mit tödlichem Ausgang beträgt zwischen einem und 15 Jahren Haft.

Einen Tag nach der Einnahme der Schlaftabletten im Juni 2017 soll die Beschuldigte den Pensionisten tot in seinem Bett aufgefunden haben. Sie soll die Leiche daraufhin in Plastiksäcke gewickelt, mehrere Wochen in einem Kunststoffcontainer in seiner Garage in Mattsee (Flachgau) verwesen lassen haben. Deshalb wird der Frau auch die Störung der Totenruhe vorgeworfen.

Deutsche Justiz will Auslieferung

Die Beschuldigte soll anschließend das Auto des Verstorbenen verkauft und Bestellbetrügereien begangen haben. Nach der in Berlin geborenen und in Deutschland bereits elf-fach vorbestraften Frau wird auch in ihrer Heimat wegen Betrugsverdachtes gefahndet. Die deutschen Behörden stellten einen Auslieferungsantrag.

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