Touristenbusse müssen Stellplatz online buchen
Anlass für das neue Buchungssystem ist der ständig steigende Ansturm der Busreisen: Rund 50.000 Busse brachten 2017 Touristen in die Stadt Salzburg. Deshalb war vor allem zur Sommersaison oft von einem Buschaos die Rede. Damit soll jetzt Schluss sein. Künftig darf ein Reisebus maximal 20 Minuten lang stehen bleiben - an vorher genau festgelegten Orten und nur zur vorher gebuchten Uhrzeit. Das kostet dann 24 Euro pro Bus. Busse mit Hotelgästen bekommen dabei Vorrang vor solchen mit Tagestouristen.

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Vor allem das zentrumsnächste Busterminal Paris-Lodron-Straße leidet an Überlastung
SPÖ sind Tarife zu niedrig
Im Salzburger Stadtsenat bekam das Konzept Montagnachmittag eine große Mehrheit - trotz einiger Bedenken. Denn die SPÖ hätte sich noch eine wesentlich weitergehende Regelung gewünscht: „Es ist ein erster kleiner Schritt, nachdem 15 Jahre relativ wenig passiert ist“, sagte Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ). „Ich glaube, der nächste Schritt muss sein, dass man mehr auf Qualität setzt, indem man auch mit den Preisen hinauffährt. Sie werden in Italien kaum einen Parkplatz unter 100 Euro bekommen - wir verlangen 24.“
Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) sieht das anders: „Wir müssen erst klären, dass wir natürlich gerne mehr verlangen würden. Aber wir haben das System jetzt im öffentlichen Raum aufgesetzt - und wir können da keinen Gewinn draus lukrieren. Dem stehen bundesgesetzliche Regelungen entgegen. Und der Preis hat sich dadurch entwickelt, dass wir gesagt haben: Was haben wir für Ausgaben? Mit wie vielen Bussen rechnen wir? Dann kann das die Einnahme sein. Das mag für viele sehr wenig klingen, aber nachdem wir das im öffentlichen Raum abwickeln, dürfen wir keinen Gewinn daraus machen.“
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Onlinebuchung wird für Reisebusse Pflicht
Reisebusse, die Gruppen in die Stadt Salzburg bringen, müssen einen Parkplatz und eine Ankunftszeit künftig online buchen.
Busterminal Süd soll besser ausgelastet werden
Doch die zusätzliche Regelung kostet auch zusätzliches Geld - etwa für die Überwachung. Deshalb hofft Preuner, dass die heute beschlossenen Regeln ausreichen: „Ich hoffe schon, dass wir das so verlagern, dass wir wieder dort hinkommen, wo wir hinkommen wollten - dass mehr Reisebusse beim Terminal Süd bei der Erzabt-Klotz-Straße die Touristen aussteigen lassen und weniger in der Paris-Lodron-Straße.“

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Das Busterminal Süd bei der Erzabt-Klotz-Straße ist deutlich weniger ausgelastet
Denn derzeit fahren drei Viertel der Reisebusse zum kleineren und engeren Terminal Paris-Lodron-Straße, weil dieses direkt beim Mirabellgarten und damit näher an den Touristenattraktionen der Altstadt liegt. Das Busterminal an der Paris-Lodron-Straße soll zusätzlich auch umgebaut werden. Langfristig gibt es zudem Überlegungen, ein drittes, zusätzliches Reisebusterminal einzurichten, das dann möglichst eher außerhalb des Zentrums liegen sollte, hieß am Rande des Stadtsenats.
Links:
- Internetleitsystem gegen Buschaos in Stadt (salzburg.ORF.at; 9.12.2017)
- Stadt Salzburg: Vignette für Reisebusse (salzburg.ORF.at; 18.7.2017)