High-Tech-Sandkiste simuliert Naturgewalten

Salzburger Geografen haben eine Sandkiste mit Computer und High Tech aufgerüstet, um Schüler aller Altersstufen für den Unterricht in Erdkunde zu begeistern. Dabei kommen auch 3D-Sensoren zum Einsatz.

Wenn Gymnasiasten der sechsten Klasse die Sandberge aufhäufen, dann werden die Gebilde von Sensoren erfasst. Der Computer erstellt daraus ein dreidimensionales Landschaftsmodell. Über einen Beamer werden auch die Höhenschichtlinien bzw. Seehöhen-Niveaus in verschiedenen Farben und genau passend eingeblendet – wie auf einer Atlaskarte.

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Naturgewalten schön zu simulieren

Mit einem Fingerzeig kann man es über den Bergen ausgiebig regnen lassen. Ein weiterer Handgriff simuliert den Bruch eines Staudammes, und die Fluten ergießen sich ins Tal, sagt die Lehrerin Caroline Neudecker vom BORG Straßwalchen: „Die Schüler können genau studieren, wie es sich auswirkt, wenn ein Fluss begradigt wird oder in natürlicher Weise mäandern darf. Es wirkt sich auf die Fließgeschwindigkeit aus und auf die Gefahr von Hochwasser.“

Naturgewalten wie Muren und Hochwasser und ihre Auswirkungen auf verschiedenste Landschaften können in dieser Hightech-Sandkiste ganz ohne Gefahren studiert und simuliert werden. Viele Schüler sind begeistert, wie der 16-jährige Julian Just: „Man sieht viel besser, wie das alles zusammenhängt. Es ist ein sehr schönes Modell, viel schöner, als wenn man sich nur Bücher ansieht.“

Immer mehr Besucher und Interessierte

Die interaktive Sandkiste steht im Ideenlabor der Geoinformatiker an der Uni Salzburg im Stadtteil Itzling. Sie erfreut sich bei immer mehr Schulen und Besuchergruppen großer Beliebtheit. Für das spielerische Lernen mit der Sandschaufel sei nicht allzu viel technischer Aufwand nötig, betont der Geoinformatiker und Entwickler Christoph Traun: „Wir haben einen einfachen Sensor über der Sandkiste hängen. Aus den Daten errechnen wir ein Geländemodell mit den verschiedenen Farben.“

Und Pädagogin Neudecker sagt, ihre Klasse sei extra aus Straßwalchen angereist: „Dieses Projekt schult auch das dreidimensionale Vorstellungsvermögen besonders gut.“ Die Hightech-Sandkiste und das iDEAS:lab der Uni Salzburg stehen nach Anmeldung nicht nur für Schulklassen, sondern auch andere Interessenten kostenlos offen.

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3-D-Modellberge mit vielen Extras

In einer schreibtischgroßen High-Tech-Sandkiste simulieren Geoinformatiker die Wirkung von Naturgewalten.

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