Bergretter verärgert: „Müssen Vignette kaufen“

Salzburgs Berg- und Wasserretter sind verärgert. Sie müssen nämlich - im Gegensatz zu anderen Blaulichtorganisationen - eine Vignette für ihre Fahrzeuge kaufen. Nur bei bestimmten Fahrten sind die Helfer von der Vignettenpflicht befreit.

Wenn die Bergretter zu einem Einsatz fahren, brauchen ihre Fahrzeuge zwar keine Vignette - sollten sie jedoch während des Einsatzes nochmal losfahren müssen, etwa um Geräte zu holen, dann sind sie nicht mehr von der Vignettenpflicht befreit.

Darüber zeigt sich der Landesleiter der Salzburger Bergrettung, Balthasar Laireiter, verärgert: „Wir dürfen sonst nie ohne Vignette auf der Autobahn fahren - zu keiner Besprechung, zu keiner Übung oder Schulung, zu gar nichts - und das im Gegensatz zu anderen Einsatzorganisationen wie insbesondere dem Roten Kreuz oder der Feuerwehr.“

„Man soll uns eine Dauervignette bewilligen“

Bisher habe die Autobahngesellschaft Asfinag bei den Kontrollen zwar öfter einmal eine Auge zugedrückt - seit es aber die elektronischen Überkopf-Kontrollgeräte gibt, sind auch die Helfer vor Vignettenstrafen nicht mehr gefeit. Der Bundesverband der Bergrettung (ÖBRD) bemüht sich seit 2017 um eine Lösung. Bei der Politik sei man bislang allerdings auf taube Ohren gestoßen, sagt Laireiter.

Bergrettung Salzburg Balthasar Laireiter Landesleiter

Bergrettung Salzburg

Fordert eine Gratisvignette für Bergretter: Landesleiter Balthasar Laireiter

„Man könnte entweder die Mautverordnung für Autobahnen und Schnellstraßen dahingehend ändern, dass man auch Bergrettung und Wasserrettung von der Vignettenpflicht befreit. Eine zweite Möglichkeit wäre, uns nach dem KFZ-Gesetz eine Dauervignette zu bewilligen, damit wir nicht für jedes einzelne unserer Autos beim Landeshauptmann um eine Vignettengenehmigung ansuchen müssen“, sagt der ÖBRD-Landesleiter.

Derzeit aufwändige Einzelbewilligungen nötig

Für 28 Einsatzfahrzeuge braucht der Salzburger ÖBRD-Landesverband die Vignetten. Dazu kommen die Privatfahrzeuge, die viele Mitglieder für ihre Einsätze nutzen. Da sich die Bergrettung hauptsächlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert, sei das ein hoher Aufwand, schildert Landesleiter Balthasar Laireiter.