Winterdienst: Immer öfter Sole statt Salz

Beim Winterdienst setzen immer mehr Gemeinden auf Sole statt Streusalz - und schonen damit Budget und die Umwelt. Vorreiter ist Grödig (Flachgau), wo seit drei Jahren bei Eis und Schnee nur noch Sole auf die Straße gesprüht wird.

In der Stadt Salzburg hat der Winterdienst seit dem Vorjahr einige Solefahrzeuge im Einsatz. In Anif (Flachgau) startet heuer der Sole-Testbetrieb. Doch in Grödig sind seit drei Jahren nur noch Räumfahrzeuge unterwegs, die statt eines rotierenden Tellers für Salzkörner nur noch Düsen für die Salz-Wasser-Lösung haben.

Sole Sprühfahrzeug (Streufahrzeug) im Winterdienst

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In Grödig sind seit drei Jahren nur noch Sole-Sprühfahrzeuge unterwegs

Im Kampf gegen Eis und Schnee stellte die Gemeinde den Winterdienst komplett auf Sole statt Salz um: „Die Sole ist schon fertig gemischt, wenn sie auf die Straße auftrifft“, schildert Karl Schnöll-Reichl vom Bauhof Grödig. „Sie ist schon in einem Zustand, wo es sofort in die Tauwirkung geht. Die Sole rinnt nach unten, bildet einen Film zwischen Asphalt und Eis- oder Schneeschicht. So wird die Straße eher schneller plan als nur mit Salz.“

Sole wird im Bauhof selbst gemischt

Die Sole wird aus Wasser und Ebenseer Siedesalz im Grödiger Bauhof selbst hergestellt: Vom Salzsilo rinnt das Salz in den Wasserbehälter und wird dort durch eine Pumpe gelöst. Das richtige Mischverhältnis ist hierbei entscheidend: Die Lösung soll 22 Prozent Salzanteil haben.

Salz rinnt in Bottich geschüttet, um Sole zu mischen

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Die Sole wird im Gemeinde-Bauhof gemischt

An Wintertagen versprühen die Solefahrzeuge rund 6.000 Liter pro Tag auf Gemeindestraßen und Gehsteigen in Grödig, so Schnöll-Reichl: „Es ist ein großer Ersparnisvorteil. Wenn man hinter einem Salz-Streufahrzeug herfährt, sieht man, wie hinten die Salzwolke herausfällt. Das macht der Streuteller. Dadurch hat man das Salz auf der Straße, aber auch auf der Peripherie. Beim Solestreuer hat man die Sole wirklich dort, wo man sie braucht.“

Geringere Kosten, weniger Feinstaub

So sinkt auch die Feinstaubbelastung in der Gemeinde - und am Ende des Winters müssen Splitt und Salz nicht mehr geräumt und entsorgt werden. „Wir sparen uns durch den Soleeinsatz etwa 7.000 Euro im Jahr ein“, schildert Bürgermeister Richard Hemetsberger. „Die Anschaffungskosten haben sich in Grenzen gehalten. Wir schätzen, dass wir nach einem drei- bis vierjährigen Einsatz die Anschaffungskosten hier eingespart haben.“ 120 Tonnen Salz für die Sole braucht Grödig derzeit im Schnitt pro Winter - früher waren es rund 230 Tonnen Salz und Splitt.

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Winterdienst: Immer öfter Sole statt Salz

Statt Streusalz setzen immer mehr Gemeinden beim Winterdienst auf Sole. Vorreiter ist Grödig, wo seit drei Jahren nur noch gesprüht wird.

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