Operation per Roboter jetzt in Salzburg

Bei Prostataoperationen in den Salzburger Landeskliniken ist jetzt ein Roboter im Einsatz - eines von zwei Geräten europaweit. Er ersetzt aber nicht den Chirurgen, sondern führt seine Bewegungen präzise im Patienten aus.

Prostata-Operationen in der Urologie der Landeskliniken sehen aktuell nach Science Fiction aus: Der Chirurg steht nicht mehr am Patienten, sondern bedient eine Konsole. Diese Konsole steuert die Roboterarme mit den Instrumenten - unter anderem dem Skalpell - im Körper des Patienten. „Der Roboter macht das, was ich ihm sage“,sagt Urologie-Vorstand Lukas Lusuardi. „Er macht 1:1 das, was man mit der Bewegung der Hände erreicht - mit dem großen Vorteil, dass die Bewegungen viel präziser und von den Winkeln viel genauer sind als die der normalen Hand.“

„Weniger Schmerzmittel, Patient blutet kaum“

Über ein 3D-Kamerasystem wird das Operationsfeld für den Chirurgen bis zu 40-fach vergrößert. Aber nur hochspezialisierte Chirurgen können den Operationsroboter bedienen: „Es dauert natürlich Jahre - nicht nur für den Operateur, dass er so weit ist, dass er diese Technologie anwenden kann. Ich selbst musste lange trainieren“, so Lusuardi. Für den Patienten bringe die Anwendung des Roboters klare Vorteile, so der Urologie: „Der Patient braucht weniger Schmerzmittel, er blutet kaum, weil ich alles so gut darstellen kann. Somit geht er auch früher nach Hause.“

Durch die absolut erschütterungsfreie Präzisionsarbeit des Roboters wird das umliegende Gewebe geschont. So lassen sich Langzeitkomplikationen bei Prostataoperationen wie Impotenz oder Inkontinenz minimieren. Herbert Bauchinger ist der erste Patient, der in den Landeskliniken mit dem Da Vinci-Roboter operiert wurde: „Das stört mich überhaupt nicht - im Gegenteil. Ich finde, dass die Maschine wahrscheinlich sogar ruhiger ist als eine Menschenhand.“

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Neuer OP-Roboter im Einsatz

An den Salzburger Landeskliniken ist seit Montag ein neuer Operationsroboter im Einsatz - vorerst an der Urologie.

Ausweitung auf mehr Operationen geplant

Eingriffe mit dem zwei Millionen Euro teuren Da-Vinci-Roboter sollen in den Alltag werden in den Salzburger Landesklinken. Er soll nicht nur bei Prostata-Eingriffen, sondern auch bei anderen Operationen etwa an der Galle oder der Bauchspeicheldrüse eingesetzt werden.