Härtere Strafen gegen gedopte Biathleten

Das Exekutivkomitee des Biathlon-Weltverbandes (IBU) hat die bei der WM in Hochfilzen wegen des russischen Staatsdopingskandals diskutierten Verschärfungen nun beschlossen. Die IBU hat ihren Hauptsitz in der Stadt Salzburg.

Ab sofort können - abgesehen von den üblichen Individualsperren - bei positiven Tests deutlich höhere Geldstrafen und Startplatz-Reduktionen gegen betroffene nationale Verbände verhängt werden. Das hat die IBU in Salzburg-Nonntal am Dienstag via Austria Presse Agentur (APA) der Öffentlichkeit mitgeteilt.

Sitzung in Frankfurt

Mögliche Geldstrafen für Nationale Verbände bei systematischen Dopingverstößen wurden gemäß den am 18. und 19. November in Frankfurt am Main getroffenen IBU-Beschlüssen von 100.000 Euro auf 250.000 Euro erhöht. Für einzelne Dopingfälle müssen künftig zusätzlich 50.000 bis 100.000 Euro bezahlt werden.

Bezüglich der Startplatzreduktionen reicht der Strafrahmen von der Aberkennung von zwei Nationenquotenplätzen für eine Saison samt Olympischen Spielen bis zum Komplettausschluss des betroffenen Landes für zwei bis vier Jahre von allen IBU-Wettkämpfen. Die Höchststrafe ist möglich, wenn mehr als sechs Athleten eines Verbandes innerhalb von zwölf Monaten schwere Dopingvergehen nachgewiesen werden.

Russen in Südkorea gesperrt?

Gegen mehrere russischen Biathleten laufen IBU- und IOC-Verfahren wegen ihrer mutmaßlichen Verwicklung in Manipulationen bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi. Entscheidungen über IBU-Sanktionen in diesen Fällen wird es erst nach den Urteilen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) geben. Die ersten, die noch aktive Athleten betreffen, werden noch im November erwartet. Auch im Fall der bei Nachtests der Winterspiele 2010 überführten Slowenin Teja Gregorin warte man für eigene Entscheidungen das IOC-Urteil ab, teilte die IBU am Dienstag mit.

Über das weitere Vorgehen im Fall des drohenden Olympia-Komplettausschlusses von Russland durch das IOC am 5. Dezember will sich die IBU-Exekutive am 10. Dezember nach ihrer nächsten Sitzung anlässlich des Weltcups in Hochfilzen äußern.

Russen scheinen im Weltcup-Kalender nicht auf

Den Russen, die auch schon vor dem hinreichend dokumentierten Staatsdopingskandal mit einigen Einzelvergehen im Biathlon aufgefallen waren, sind von der IBU in der Vorsaison bereits der Weltcup im heurigen März in Tjumen und die dortige WM 2021 entzogen worden. Auch im jüngst beschlossenen Weltcup-Kalender 2018/19 scheint Russland nicht auf.

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