Haft für irakischen Schlepper

Zwei Jahre Haft - davon acht Monate unbedingt - lautet das Urteil gegen einen Iraker, der Dienstag wegen Schlepperei von Asylwerbern und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vor Gericht stand.

Der 32-Jährige überraschte manche bei Gericht mit einem reumütigen Geständnis. Schüchtern, mit hängenden Schultern und großem Bedauern - so erschien der Iraker am Dienstag in Salzburg vor Gericht. Gleich zu Beginn der Verhandlung hatte der Vorarbeiter einer Reinigungsfirma aus Linz ein Geständnis parat: Er lebe seit 14 Jahren in Österreich. Ihm sei hier geholfen worden. Und er habe 2015, als so viele Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan kamen, auch geholfen.

Erst dann sei er von Bekannten aus dem Irak angesprochen worden, Menschen nach Deutschland zu bringen. Insgesamt zehn habe er bei sechs Fahrten von Wien nach Salzburg gebracht und mit Geld, das er dafür erhielt, Zugfahrkarten und Taxikosten bezahlt. Er sehe seinen Fehler ein. Es tue ihm alles „schrecklich leid“. Er habe sich aber nicht bereichert, so der Beschuldigte vor Gericht.

Schöffensenat glaubte dem Angeklagten

Der Schöffensenat glaubte dem Mann. Auch Ermittlungsergebnisse und die Handyüberwachung durch die Polizei stützten laut Ermittlern die Aussage des Angeklagten. Wegen Schlepperei - allerdings nicht gewerbsmäßig - verurteilte das Gericht den Iraker zu zwei Jahren Haft. Acht Monate muss er tatsächlich ins Gefängnis. Drei Monate Untersuchungshaft werden ihm angerechnet. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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