Absturz der Grünen: Rössler betroffen

Nach dem desaströsen Minus von elf Prozentpunkten oder 74 Prozent der Stimmen von 2013 bei den Nationalratswahlen zeigt sich Salzburgs grüne Parteichefin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler betroffen.

20.000 damalige Grünwähler haben diesmal SPÖ oder ÖVP gewählt, nur 9.000 wieder die grünen. Die Grünen ihrerseits konnten keiner anderen Partei Stimmen wegnehmen. Das Ergebnis sei für die Grünen eine schmerzliche Niederlage, sagte Rössler am Montag: „Wir sind darüber sehr traurig - auch wenn wir natürlich noch die Hoffnung haben, dass wir weiterhin im Nationalrat vertreten sind. Denn die Vorstellung, dass es keine Grünen im Nationalrat mehr gibt, ist für uns ganz schmerzlich.“

„Müssen bei Null anfangen“

Man werde sich demnächst in Wien treffen, um zu beraten, wie es weitergehen soll, kündigt Rössler an. „Wir warten jetzt einmal das Endergebnis ab, ob es für den Wiedereinzug in den Nationalrat reicht oder nicht. In jedem Fall wird es einen Neustart geben müssen, wo wir praktisch wieder bei null anfangen.“

Inhalte, Entscheidungsfindung und Strukturen der Partei müssten grundlegend diskutiert werden, betont Rössler. „Es wird sicherlich eine Art Runderneuerung fällig werden.“ Negative Auswirkungen auf die Landtagswahlen im Frühjahr 2018 und die Bürgermeister-Wahlen in der Stadt Salzburg Ende November will Rössler zunächst aber nicht sehen.

„Verluste an SPÖ und ÖVP besonders bitter“

„Die bisherigen Erfahrungen zeigen schon, dass die Wähler auf den verschiedenen politischen Ebenen unterscheiden. Da vertraue ich auch darauf, dass die Salzburgerinnen und Salzburger unsere gemeinsame konstruktive Arbeit in der Landesregierung schätzen. Und es ist ja noch einige Zeit bis dahin. Es heißt jetzt aber fest arbeiten und der Bundespartei helfen, über diese schwierige Situation gut hinwegzukommen.“

Dass viele frühere Grün-Wähler sich diesmal für SPÖ oder ÖVP entschieden haben, sei besonders bitter, räumt Rössler ein: „Wir hatten gehofft, dass sich die gute Stimmung in Salzburg auch bei den Nationalratswahlen fortsetzt. Doch leider war der Trend für uns quer durch alle Bundesländer negativ.“

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