„Neue Oberstufe“ soll Sitzenbleiben verhindern

Größte Änderung im nun beginnenden Schuljahr ist die „Neue Oberstufe“. Sie soll das Sitzenbleiben verhindern. Kritiker befürchten jedoch, dass manche Schüler nun mehr Fünfer ansammeln als früher.

Muster-Semesterzeugnis in der Schule

ORF

Viele sind gespannt, wie es weitergeht mit den Höheren Schulen

Ein Fünfer im Semesterzeugnis war bisher kein großes Problem. Er konnte bis Sommer ausgebessert werden. Künftig erfordert ein früher Fünfer eine eigene Zusatzprüfung, um schulisch weiterzukommen.

Schärferer Wind beim Semesterzeugnis

Das Semesterzeugnis gilt nun ab der sechsten Klasse als „echtes“ Zeugnis bzw. schulische Hürde. Das heißt, jeder Fünfer muss extra ausgebessert werden. Drei Anläufe sind für eine solche Prüfung möglich. Wer diese nicht besteht, darf nicht mehr weitermachen.

Auch die Klausel, die Schülern mit einem Fünfer im Abschlusszeugnis in bestimmten Fällen das Aufsteigen in die nächste Schulstufe erlaubt, wird nun abgeschafft. Jeder einzelne Fünfer muss ab sofort vor der Matura ausgebessert werden, sagt Landesschulinspektor Gunter Bittner: „In der Praxis ist das keine Änderung für die guten und durchschnittlichen Schüler. Für die schwachen Schüler ist das sehr wohl eine Änderung, weil sie nachweisen müssen, dass sie die Kernkompetenzen beherrschen.“

Jeder Fünfer muss ausgewetzt werden

Diese „Neue Oberstufe“ soll das Sitzenbleiben so weit wie möglich verhindern. Denn dieses sei für den Staat teuer, so der Schulinspektor: „Wenn jemand mehr als drei Nichtgenügend, dann muss er trotzdem wiederholen. Bis zu drei Nichtgenügend, dem ist es freigestellt.“

Aber auch diese Fünfer müssen in der Folge durch Prüfungen ausgewetzt werden. Kritiker befürchten, dass manche Schüler nun zu viele Fünfer kassieren werden, und dass ihnen damit der Weg zur Matura versperrt bleibt. Das soll durch „Lernbegleiter“ verhindert werden, sagt Landesschulinspektor Bittner.

Werden mehr scheitern als bisher?

Die Berufsbildenden Höheren Schulen beginnen nun fast geschlossen mit dieser „Neuen Oberstufe“. Gymnasien dagegen warten noch ab und nutzen die zweijährige Übergangsfrist. Nur drei Gymnasien machen schon jetzt mit.

Was tut sich bundesweit?

Eine Woche nach ihren Kollegen in Ostösterreich starteten Montag nach den Sommerferien auch die 644.000 Schülerinnen und Schüler in Vorarlberg, Tirol, Kärnten, Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark in das neue Unterrichtsjahr - mehr dazu in oesterreich.ORF.at (oesterreich.orf.at

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