„Drohnen keine Konkurrenz für Hubschrauber“

Drohnen seien noch lange keine Konkurrenz für Transporthubschrauber. So reagieren Flugunternehmer auf Pläne oder Visionen von Hüttenbetreibern in den Bergen, ihre Versorgungsflüge mit billigeren Drohnen durchzuführen.

Eine maximale Nutzlast von 100 Kilogramm und 20 Minuten Laufzeit für Akkumulatoren von Transportdrohnen, das sei kein leistungsfähiges System, sagt Roy Knaus, Geschäftsführer und Chefpilot der Hubschrauberfirma Heli Austria in St. Johann (Pongau).

„Zehn Drohnenflüge auf einen Heliflug“

Knaus und seine Kollegen von anderen Hubschrauberbetreibern in den Alpen beliefern regelmäßig die Hütten alpiner Vereine und von Almbauern mit tonnenschweren Lasten. Ladungen von maximal 100 Kilogramm helfen Hüttenwirten nicht, so der Pongauer: „Es ist berechtigt, darüber nachzudenken oder daran zu arbeiten. Aber ein Hubschrauber hebt 900 Kilogramm. Mit einer Drohne fliegt man für diese Nutzlast zehn Mal den Berg hinauf. Es wird noch dauern, bis Drohnen eine entsprechende Leistungsfähigkeit erreichen.“

Roy Knaus

ORF

Knaus

Viele Sicherheitsfragen

Auch Sicherheit und Risiko in der Luft und auf dem Boden müssen bedacht werden, so Knaus. So fehle Drohnenpiloten - im Gegensatz zu Hubschrauberpiloten - der direkte Sichtkontakt zu Start- und Landeplätzen, Bodenteams, Passanten oder zum Gelände auf den Flugstrecken.

Andere Experten verweisen auf Haftungsfragen und die Flugsicherungsbehörde Austro Control, die Österreichs Lufträume überwacht und für Verkehrsteilnehmer freigibt, staffelt oder sperrt. Es bleibe abzuwarten, ob bodennahe und kommerzielle Drohnenflüge in großer Zahl genehmigt würden, wenn sie den Flugverkehr im Bergland in den unteren Lufträumen G und E zusätzlich beeinträchtigen, so die Fachleute. Dazu kämen Unfallgefahren durch Lasten und technische Systeme der Drohnen selbst, sowie durch den Wind und lokale Wettersysteme. Betreiber würden über ihre Fernsteuerungen oder GPS-Autopiloten kaum mit Schnelligkeit und dem nötigen Überblick auf Notsituationen reagieren können, heißt es in Fliegerkreisen.

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