Fischotter auch in Salzburg wieder heimisch

Die Stadt Salzburg gilt statistisch als Großstadt, trotzdem leben hier eine ganze Menge Wildtiere: Gemsen und Uhus am Kapuzinerberg zum Beispiel, Biber sind dort schon gesichtet worden - und es gibt auch eine kleine Fischotter-Population.

Experten vermuten eine handvoll Exemplare in der Stadt. Eines davon ist jetzt bei einem Unfall verletzt worden: In der Sinnhubstraße ist der Otter angefahren worden, Tierärzte im Zoo haben ihn gesund gepflegt und schließlich wieder ausgesetzt. „Wuzzi“ ist der Spitzname des etwa sechs Kilogramm schweren Fischotters, der sich in Leopoldskron in den frühen Morgenstunden nur schweren Herzens dazu entschließen kann, den Transportkorb zu verlassen und die Freiheit zu genießen.

Fischotter "Wuzzi"

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„Wuzzi“ ist es Anfangs schwer gefallen, seinen Transportkorb zu verlassen

Als nachtaktives Tier hat er mehr als eine Woche lang das getan, was die anderen Fischotter im Salzburger Zoo tagsüber tun, nämlich schlafen, schildert Miriam Wiesner, Tierärztin im Salzburger Zoo. „Er hat sich sehr gut an seiner Transportbox gewohnt. In der hat er ganze Zeit geschlafen, sie als Rückzugsort genommen und sich dort sehr wohl gefühlt. Und zuerst war er etwas irritiert und wollte wieder zurück in die Box.“

Fischotter-Population in Salzburg hat sich erholt

Im Jahr 2006 hatte es im ganzen Bundesland Salzburg nur noch 27 Fischotter gegeben - nun sind es laut einer Studie im Auftrag des Landes wieder 132. Gezählt werden können sie wegen ihrer Angewohnheit, unter Brücken ihr Revier mit Losungen zu markieren. Angst sei vor allem in der Stadt Salzburg nicht angebracht, sagt Hannes Augustin vom Salzburger Naturschutzbund.

Fischotter

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Im Jahr 2006 gab es in Salzburg nur noch 27 Fischotter

„Natürlich frisst der Fischotter auch Fische, aber bei weitem nicht nur Fische. Er frisst genauso Krebse, Muscheln, Frösche, Mäuse oder was ihm sonst noch so unterkommt. Und eine reiche Gesellschaft, wie wir es sind, wird es sich leisten können, wenn ein Fischotter auch den einen oder anderen Fisch verzehrt“, betont Augustin.

Werben um mehr Verständnis für den Fischotter

Weil aber Fischer und Angler im Fischotter mittlerweile wieder Konkurrenten sehen, startet der Naturschutzbund die Aktion „Mehr Akzeptanz für den Fischotter“ - immerhin hat der Naturschutzbund den Fischotter im Logo. "Es soll Gespräche geben mit Teichwirten und Fischern, Grundeigentümern, aber auch mit Experten des Naturschutzes oder auch von Zoos. Es sollen zunächst einmal eher interne Gespräche, in denen man miteinander redet und gemeinsam nach Lösungen sucht.

Fischotter "Wuzzi"

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Verschmitzter Blick aus dem Gestrüpp: Fischotter „Wuzzi“

Fischotter im Zoo können 22 Jahre alt werden. In freier Wildbahn leben sie nur drei bis vier Jahre. „Wuzzi“ hat jedenfalls gute Chancen, sich wieder in seinem Revier zurechtzufinden.

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Fischotter auch in Salzburg wieder heimisch

Die Stadt Salzburg gilt statistisch als Großstadt, trotzdem leben hier eine ganze Menge Wildtiere - unter anderem gibt auch eine kleine Fischotter-Population.

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