Nationalratswahl: Listen der Parteien fertig

Salzburgs politische Parteien rüsten sich für die Nationalratswahl am 15. Oktober. Die meisten haben ihre Listen und Kandidaten schon beisammen. Methoden und Ziele sind dabei recht unterschiedlich.

Plenarsaal des Nationalrats im Parlament

APA/Roland Schlager

Parlament, Nationalrat in Wien

Die Listenerstellung für eine Wahl ist in der Parteipolitik eine sehr heikle Angelegenheit. Denn hier wollen alle mitmischen, eingreifen und dabei sein.

ÖVP meistert „höhere Mathematik“

Bei der Salzburger ÖVP muss vieles unter einen Hut gebracht werden. Der Parteimanager spricht wörtlich von „höherer Mathematik“. Es geht bei der Kandidatenkür um regionale Ausgewogenheit, Kontinuität, Tradition, aber auch um Erneuerung.

Damit aber nicht genug, sagt ÖVP-Geschäftsführer Wolfgang Mayer: „Wir müssen auf geschlechtliche Ausgewogenheit schauen, und dann müssen wir noch schauen, dass wir genügend Vertreter des Bauernstandes, der Wirtschaft und der Arbeitnehmer haben. Dazu kommen die Jugend und die ältere Generation. Daher ist das alles nicht so unkompliziert.“ Drei Abgeordnete stellt die Salzburger ÖVP derzeit im Nationalrat.

SPÖ heuer ohne interne Rivalitäten

Zwei Nationalratssitze hat die Salzburger SPÖ. Die Sozialdemokraten haben bei der Erstellung ihrer Liste heuer etwas Überraschendes erlebt, wie Landesparteichef Walter Steidl schildert: „Es ist konflikt- und beschwerdefrei gelaufen. Diese große Zustimmung ist ein neues Erlebnis und ein neues Gefühl.“

Bei FPÖ alles auf Svazek ausgerichtet

Einfacher hat es die FPÖ in Salzburg. Egal bei welcher Wahl, die Spitzenkandidatin heißt derzeit immer Marlene Svazek - auch bei der Nationalratswahl. Heinz Christian Strache lässt ihr viel freie Hand, sagt Svazek: „Er verlässt sich auf seine Obleute in den Ländern und darauf, dass wir die richtigen Entscheidungen treffen. Natürlich wird zum Schluss noch einmal besprochen, aber meistens passt das dann auch.“

Grüne Abgeordnete auf eher chancenlosem Platz?

Bei den Grünen dagegen schlägt die Basisdemokratie alles. Auch wenn alteingesessene Mandatare wie Birgit Schatz sich dann plötzlich auf Listenplätzen wiederfinden, die weitab jeder Mandatshoffnung sind. Der grüne Geschäftsführer Rudi Hemetsberger ist dennoch optimistisch: „Wenn eine Mehrheit das entscheidet, dann ist das zu akzeptieren. Und es ist in der Demokratie nicht anders. Auch der Nationalrat wird von einer Mehrheit gewählt. Warum soll das in einer Partei anders sein. Ich steh da voll dazu.“

FPS kürt recht traditionell

Und die Liste von Ex-FPÖ-Mann Karl Schnell setzt bei der Listenerstellung für seine FPS auf eine ganz traditionelle Vorgangsweise. Schnells Parteikollege Markus Steiner betont, der Kandidat werde natürlich persönlich gefragt, ob er möchte: „Und wenn er zustimmt, dann wird abgestimmt. Und dann sitzt die Liste.“

Die Nationalratswahl wirft ihre Schatten voraus. Aber noch ist der Bär nicht erlegt. Das Fell wird aber schon längst verteilt.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Spannung vor Nationalratswahl

ORF-Redakteur Karl Kern hat sich in den Salzburger Parteizentralen umgehört, wie es heuer so läuft.