Schwere Schäden durch Hagelunwetter

Sonntagabend haben Hagelunwetter im Pinzgau und Pongau gewütet: Rund um Zell am See richteten teilweise golfballgroße Hagelkörner schwere Schäden an - auch in der Landwirtschaft. Bei Schwarzach wurde die B311 überschwemmt.

In 13 Orten waren insgesamt 330 Feuerwehrleute bis in die Nacht wegen der Unwetter im Einsatz: Gegen 18.00 Uhr war aus Piesendorf bei Zell am See die erste Alarmierung gekommen, weitere folgten. Dort wurden durch das Gewitter mit Hagelschlag vor allem Bäume umgerissen und Kanäle verstopft. Auch Fahrzeuge wurden durch den Hagel beschädigt und Keller überflutet. Die Feuerwehr zählte allein in Zell am See, Bruck und Piesendorf 14 Einsätze.

Hagelmatsch auf Bundesstraße

Ein zweiter Schwerpunkt der Unwetter war die Gegend um Taxenbach, Lend und Schwarzach: Auch hier wurden Bäume entwurzelt und Keller überflutet. Auch die Pinzgauer Bundesstraße (B311) wurde beim Mauthtunnel von Hagelmatsch verlegt. Zusätzlich wurde die Lender Landesstraße von Wasser und Geröll überflutet. Im Lender Gemeindeamt wurden die Fenster von Hagelkörnern eingeschlagen.

In Eben (Pongau) trat wegen des Unwetters ein Bach über die Ufer. Hier wurden Keller von Gebäuden überflutet - insgesamt 21 Mann der Feuerwehr waren im Einsatz. Auch bei Ebenau (Flachgau) musste die Feuerwehr ausrücken, weil ein umgestürzter Baum eine Straße verlegt hatte.

Größter Hagelschaden für Landwirtschaft heuer

Der Hagel richtete auch auf landwirtschaftlichen Nutzflächen im Pinzgau und Pongau schwere Schäden an: Auf rund 4.500 Hektar wurden Grünland und Mais durch die Hagelkörner zum Teil schwer beschädigt, so die Österreichische Hagelversicherung (ÖHV) Montagvormittag. Schwerpunkte sei das Gebiet von Zell am See und Bruck an der Glocknerstraße bzw. rund um Taxenbach: „Hier sind zum Teil auf Steilflächen große Hagelschäden - da ist das Futter sehr stark hineingedrückt“, sagt ÖHV-Landesleiter Christian Hallinger.

Nach ersten Erhebungen durch die ÖHV-Sachverständigen belaufe sich der Gesamtschaden durch den Hagelschlag am Sonntag in der Landwirtschaft auf rund 850.000 Euro. Landesweit richtete Hagel heuer bisher rund 2,5 Millionen Euro Schaden in der Salzburger Landwirtschaft an, so Hallinger: „Wir haben heuer eindeutig ein überdurchschnittliches Schadensjahr. Wir haben relativ früh - nämlich am Pfingstmontag - einen Hagelschaden im Bereich Wals-Siezenheim/Stadt Salzburg gehabt. Seitdem hat es etliche Schadensereignisse gegeben, wobei vom Ausmaß her das von Sonntagabend im mittleren Pinzgau das größte war.“

Murenabgänge in der Nacht auf Sonntag

Bereits in der Nacht auf Sonntag waren schwere Unwetter über dem Land Salzburg niedergegangen. Dabei ging unter anderem bei Großarl (Pongau) eine Mure ab - mehr dazu in Schwere Schäden durch Muren (salzburg.ORF.at; 23.7.2017).

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