Grenzkontrollen: „560.000 Euro Schaden pro Tag“

Salzburgs Frächter fordern ein schnelles Ende der deutschen Grenzkontrollen beim Walserberg, die seit der Asylkrise bestehen. Nicht nur die direkten Kosten seien sehr hoch, auch die Folgekosten für andere Wirtschaftszweige.

Bei einer Verkehrstagung am Donnerstag in der Salzburger Wirtschaftskammer haben Branchenvertreter ein baldiges Ende der Grenzkontrollen gefordert - inzwischen sei die gesamte Transportkette nicht mehr planbar, sagen Experten. Allein die Salzburger Frächter rechnen mit einem Minus von etwa 560.000 Euro pro Werktag. Das ergibt im Jahr einen geschätzten Gesamtverlust von 140 Millionen Euro.

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Beim Walserberg heißt es seit zwei Jahren sehr oft: Warten, Warten, Warten

„Luftfracht ab Frankfurt nicht mehr planbar“

Maximilian Gruber von der Wirtschaftskammer fordert freien Warenverkehr: „Wir haben auch Probleme beim kombinierten Verkehr, wenn Luftfracht mit dem Lkw nach Frankfurt transportiert werden muss. Es gibt Anschlussflüge, und man kann sie nicht disponieren, wenn der Lkw bis zu zwei Stunden an der Grenze steht.“

Ein zusätzliches Problem bei den langen Grenzwartezeiten sind auch die gesetzlichen Regeln bei der Arbeitszeit für Fernfahrer, so Gruber: „Nach viereinhalb Stunden muss eine Pause gemacht werden. Es gehen sich Touren bei den Gesamtzeiten nicht mehr aus. Für uns als Logistiker sind das irrsinnige Herausforderungen. Die haben wir leider noch immer nicht im Griff.“

Deutsche Politiker im Wahlkampf

Seit 2015 sind die Grenzkontrollen von Deutschland wegen der Flucht- und Asylkrise sowie hunderttausenden Einwanderern, die aus dem Nahen Osten und Afrika nach Deutschland wollen, immer wieder verlängert worden - zuletzt bis zum heurigen November nach der Bundestagswahl. Ob das Warten dann ein Ende hat, das bleibt vorerst offen.

Kein Ende in Sicht

Den volkswirtschaftlichen Gesamtschaden durch die Wartezeiten an der Grenze schätzen die Frächter auf mehrere Milliarden Euro. Trotzdem ist bei den Kontrollen vorerst kein Ende in Sicht, weil Deutschland seine Grenze stärker kontrolliert – auch im Wahlkampf im Hinblick auf die Bundestagswahl. Vor allem auf dem Walserberg ist der Stau seit zwei Jahren oft stundenlang und läuft über viele Kilometer.

Die Wirtschaft dies- und jenseits der Grenze klagt über empfindliche Einbußen. Der Einzelhandel in der Freilassinger Fußgängerzone ist nicht der einzig Leidtragende.