Wohnbau: Rechnungshof kritisiert GSWB

ORF
Wohnbauten in der Olivierstraße in Salzburg-Aigen
Die größte Baustelle der GSWB ist auf dem Areal der ehemaligen Riedenburg-Kaserne in der Stadt Salzburg in Betrieb. In Salzburg-Aigen wurde zuvor in der Olivierstraße ein anderes Großprojekt abgewickelt.
Ungereimtheiten in Aigen?
Die GSWB errechnete dort Errichtungskosten von gut 3.000 Euro pro Quadratmeter. Das sind rund 2.000 Euro weniger als bei den im gleichen Komplex errichteten Wohnungen privater Bauträger, kritisiert der Salzburger Rechnungshofdirektor Ludwig Hillinger: „Wir sehen diese Vergaben als Prozess, der nicht dargestellt werden kann. Solche nicht transparenten Prozesse müssen wir kritisieren.“
GSWB: „Müssen Selbstkostenpreis anbieten“
Geschäftsführer Christian Wintersteller von der GSWB entgegnet, die Gemeinnützigen müssten Wohnungen zum Selbstkostenpreis anbieten: „Wir dürfen uns bei unseren Angeboten nicht an den Marktgegebenheiten orientieren. Das kann natürlich sein, dass wir Wohnungen deutlich günstiger anbieten als ein privater Bauträger in der Nachbarschaft.“
FPS kritisiert Vergabe-Praxis
Initiiert hatte diese Rechnungshofprüfung die FPS von Karl Schnell. Nach Fertigstellung des Berichtes sieht die Landtagspartei – eine Abspaltung von der FPÖ - ihre Forderung nach mehr Transparenz bei der Vergabe der Eigentumswohnungen bestätigt. Das zeige das Beispiel Olivierstraße deutlich, sagt FPS-Landtagsabgeordneter Friedrich Wiedermann: „Wer hat die Wohnungen letztlich bekommen? Wie erfolgte die Vergabe? Welche Kriterien sind da ausschlaggebend?“
GSWB-Manager Wintersteller sagt dazu, wer sich rascher entscheiden kann, der bekomme die Wohnung: „Es ist sehr schwierig, andere objektive Kriterien für einen Verkauf festzulegen.“
Insgesamt erachtet der Rechnungshof die Wirtschaftlichkeit in der GSWB aber als gegeben: sowohl bei der Bautätigkeit als auch bei der Verwaltung ihrer Wohnungen.
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Debatte über Wohnungsvergabe
ORF-Redakteur Karl Kern hat sich bei GSWB, dem Rechnungshof und der FPS erkundigt.